Leuthard lobt Tugenden der Schützen

Schützen seien «verantwortungsbewusst, mit ruhiger Hand und scharfem Blick», sagte Leuthard auf dem Festplatz im Aarauer Schachen vor zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Armee, Wirtschaft und Sport. Die Schweiz brauche «Menschen, die auch dann zupacken, wenn nicht der grosse Bonus lockt.»

Die Bundespräsidentin beschrieb die Politik für einmal mit dem Vokabular der Schützen. So würden Schützen zwar scharf schiessen, doch «ich muss mich bei Ihnen im Gegensatz zur eidgenössischen Parteienlandschaft weder vor Heckenschützen noch vor Querschlägern in Acht nehmen».

Wer hyperaktiv reagiere, im Schiessstand oder in der Politik, dem verreisse es den Schuss. Wer Hüftschüsse abgebe, verfehle das Ziel. Augenzwinkernd streifte sie zu Beginn ihrer Rede die Debatte über Fichen der Nachrichtendienste.

Der Festmoderator hatte bei der Ankündigung verraten, dass Leuthard während der Bezirkschule in Muri AG einen Jungschützenkurs besucht hatte. «Offenbar gibt es auch bei den Schützen Fichen», bemerkte Leuthard dazu und erntete Lacher und Applaus.

Fahne an Aarau übergeben

Die Aargauer Regierungsrätin und Militärdirektorin Susanne Hochuli hob den Ruf des Aargaus als Kulturkanton hervor. Sie hoffte auf zahlreiche Handschläge am Schützenfest und Begegnungen zwischen alt und jung, Stadt und Land.

Beim Festakt wurde zudem die Fahne des Schweizer Schiesssportverbands (SSV) von Frauenfeld an Aarau übergeben. In der Hauptstadt des Kantons Thurgau hatte vor fünf Jahren das letzte Schützenfest stattgefunden.

Umzug am Nachmittag

Um 14 Uhr am Nachmittag beginnt ein Umzug mit 67 Formationen. Die Parade wird von zwei Kutschen angeführt. In der ersten sitzen neben Bundespräsidentin Doris Leuthard der Aargauer Landammann Peter C. Beyeler und SSV-Präsidentin Dora Andres.

In der zweiten Kutsche darf unter anderem André Blattmann, Korpskommandant der Schweizer Armee, Platz nehmen. Die Organisatoren erhoffen sich bis zu 20'000 Besucherinnen und Besucher.

(bert/sda)