Libanon geht gegen islamistische Kämpfer vor

publiziert: Donnerstag, 12. Jul 2007 / 09:48 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 12. Jul 2007 / 11:57 Uhr

Beirut/Washington - Am Jahrestag des Beginns der israelischen Libanon-Offensive hat die libanesische Armee eine grosse Operation gegen die islamistischen Kämpfer in dem palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Barid begonnen.

Die libanesischen Truppen griffen das Lager nach Angaben von Augenzeugen von mehreren Seiten gleichzeitig an. (Archivbild)
Die libanesischen Truppen griffen das Lager nach Angaben von Augenzeugen von mehreren Seiten gleichzeitig an. (Archivbild)
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Die Angriffe kämen von allen Seiten, zeitweise seien sieben bis zehn Granaten pro Minute eingeschlagen, berichteten Bewohner.

Militärkreise widersprachen jedoch der Annahme, der Beschuss sei der Auftakt der angekündigten Schlussoffensive gegen die radikal-islamische Fatah al-Islam. Die Armee geht seit nahezu acht Wochen gegen die Fatah al-Islam vor, die das Lager in der Nähe von Tripoli beherrscht.

Zu Dialog und Versöhnung aufgerufen

Bei den Kämpfen kamen mehr als 200 Menschen ums Leben. Seit Beginn der Kämpfe zwischen den Islamisten der Fatah al-Islam und der Armee am 20. Mai haben rund 40 000 Zivilisten die Flüchtlingssiedlung verlassen. Auch gestern verliessen Dutzende von Palästinensern das Lager.

Am Vorabend des ersten Jahrestages des Beginns des Krieges zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz hatte der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora seine politischen Gegner zu Dialog und Versöhnung aufgerufen. Zudem hatte er die Armee aufgerufen, die «Verbrecherbande» Fatah al-Islam zu stoppen.

Kriegsrecht verletzt

Derweil hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in einer Erklärung die Straflosigkeit der Verantwortlichen für den Libanonkrieg beklagt. «In diesem Krieg haben beide Konfliktparteien das Kriegsrecht verletzt, aber ein ganzes Jahr später ist noch niemand zur Rechenschaft gezogen worden», heisst es darin. Weder Israel noch der Libanon hätten die im Krieg begangenen Verbrechen aufgeklärt.

Israel hatte im vergangenen Sommer einen 33 Tage andauernden Krieg begonnen, bei dem mehr als 1200 Libanesen und mehr als 160 Israelis ums Leben kamen. Zuvor hatte die schiitische Hisbollah an der Grenze zwei israelische Soldaten verschleppt.

(fest/sda)

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