Linke vor Machtübernahme in den meisten französischen Regionen

publiziert: Montag, 22. Mrz 2004 / 22:28 Uhr / aktualisiert: Montag, 22. Mrz 2004 / 22:46 Uhr

Paris - Nach einem Denkzettel für die Pariser Regierung steuern Frankreichs Linksparteien auf die Machtübernahme in den meisten Regionen des Landes zu. 46 Prozent der Wähler wollen bei der Stichwahl vom kommenden Sonntag den Sieg der Opposition im ersten Durchgang der Regionalwahlen bestätigen.

Unzufriedenheit mit der Politik von Chirac und Raffarin war das Motiv des Wechsels.
Unzufriedenheit mit der Politik von Chirac und Raffarin war das Motiv des Wechsels.
Nach der am Montag veröffentlichten Umfragen geben 42 Prozent Unzufriedenheit mit der Politik von Präsident Jacques Chirac und Premierminister Jean-Pierre Raffarin als Motiv an. Die Linksparteien und das Regierungslager schmiedeten Bündnisse für die Stichwahl, bei der die rechtsextreme Front National (FN) zumeist als Zünglein an der Waage antritt.

Nach offiziellen Zwischenergebnissen errangen Sozialisten, Grüne und Kommunisten bei der ersten Runde der Regionalwahlen landesweit 40 Prozent der Stimmen und lagen in 17 von 22 Regionen vorn.

Damit überrundeten die Parteien der 2002 abgewählten Linkskoalition im ersten Urnengang seit dem Pariser Machtwechsel die Rechtsbürgerlichen: Chiracs UMP-Partei und die liberale UDF kamen zusammen nur auf rund 34 Prozent.

Die FN landete bei durchschnittlich 15 Prozent und zog in 17 Regionen in die Stichwahl ein. Dort kommt es damit zu "Dreieckswahlen", die traditionell den Linksparteien zugute kommen.

Schwere Verluste für die Regierungsparteien gab es unter anderem in der westfranzösischen Region Poitou-Charentes, die Raffarin bis zu seinem Wechsel nach Paris 14 Jahre lang geleitet hatte. Dort errangen die Linksparteien in der ersten Runde 47 Prozent.

Werben um FN-Stimmen

Der UMP-Spitzenkandidat in der Hauptstadtregion Ile de France, Jean-François Copé, warb offen um Stimmen der FN, die in der Region auf 12,26 Prozent kam. Wenn die Wähler auch in der zweiten Runde für die Rechtsextremen stimmten, würden die Linken wie bereits im ersten Durchgang die Nase vorn haben, sagte Copé.

Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie räumte ein, die Wahlschlappe für das Regierungslager sei eine "Warnung". Die Wähler hätten den Urnengang genutzt, um ihre "Verärgerung über die zu langsam fortschreitenden Reformen auszudrücken".

Regierungschef Raffarin beteuerte, er habe "die Botschaften" der Wähler vernommen. Politiker des Regierungslagers riefen zur Geschlossenheit auf. UMP-Sprecher Renaud Donnedieu de Vabres beteuerte, trotz der Schlappe werde die Partei "selbstverständlich" an Raffarin festhalten.

Kandidatur aufgegeben

Der Chef der liberalen UDF, François Bayrou, gab seine Kandidatur auf. Er trete zur Stichwahl in der Region Aquitaine nicht mehr an, kündigte Bayrou an.

Bei der ersten Runde hatte die von Bayrou geführte Liste mit 16,07 Prozent Rang drei in der Region eingenommen; die UMP-Liste um Schulminister Xavier Darcos landete mit 18,39 Prozent deutlich hinter der Einheitsliste von Sozialisten, Grünen und Radikalen Linken (38,4 Prozent).

(bert/sda)

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