Linksnationalist Gutiérrez gewinnt Präsidentenwahl in Ecuador

publiziert: Montag, 25. Nov 2002 / 15:28 Uhr

Quito - Der Linksnationalist Lucio Gutiérrez wird neuer Präsident von Ecuador. Für den 45-Jährigen stimmten in einer Stichwahl 54,36 Prozent der Wähler. Das teilte die Wahlkommission in der Hauptstadt Quito nach Auszählung von 95 Prozent der Stimmen mit. Sein Rivale Alvaro Noboa, Bananen-Unternehmer und reichster Mann des Landes, kam auf 45,64 Prozent.

Lucio Gutiérrez wird neuer Präsident von Ecuador.
Lucio Gutiérrez wird neuer Präsident von Ecuador.
Als Oberst hatte Gutiérrez im Januar 2000 Politik gemacht, als er zusammen mit der Indio-Bewegung den damaligen gewählten Präsidenten Jamil Mahuad stürzte. Interimspräsident wurde darauf mit Hilfe der Militärführung der Politiker Gustavo Noboa, der mit Alvaro Noboa nicht verwandt ist.

Auf Gutiérrez kommt nach Meinung von Politologen in Quito eine äusserst schwere Amtszeit zu, die im kommenden Januar beginnt und bis 2007 dauert. Wenn der neue Präsident nicht schnell Erfolge bei der Bekämpfung der Armut aufweisen und der Wirtschaft neuen Schwung geben könne, seien Unruhen und erneute Putschversuche möglich.

Die beiden letzten gewählten Präsidenten wurden vor dem Ende ihrer Amtszeit gestürzt. Nach Angaben der UNO sind mittlerweile fast 80 Prozent der Bevölkerung in Ecuador unter die Armutsgrenze gerutscht. Die Einführung des Dollar als einziges Zahlungsmittel im Jahre 2000 hat die Produktionskosten des Landes verteuert.

(fest/sda)

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