Lombardi hält an seiner Kandidatur fest

Der Vorstand der CVP Tessin hofft, dass die Wähler im Oktober Lombardis Politik und nicht sein Privatleben beurteilen, teilte die Partei mit. Lombardis Verkehrssünden werden bedauert.

Bei den Wählern kann Lombardi auf Milde hoffen - wohl aber nicht von der Justiz. Denn sein Sündenregister ist mittlerweile enorm lang.

Zwischen 1978 und 1999 wurde Lombardi insgesamt vier Mal der Ausweis entzogen. Vor zwei Jahren wurde er innert kürzester Zeit zweimal geblitzt und einmal in angetrunkenem Zustand (0,9 Promille) am Steuer erwischt. Dazu kam noch ein Selbstunfall. Dies gestand Lombardi am Sonntagabend kurz vor Mitternacht in einem Communiqué.

All diese Vergehen brachten ihm schliesslich einen 22-monatigen Entzug des Führerscheins ein. Obwohl diese Strafe erst im Juli dieses Jahres abgelaufen wäre, wollte der CVP-Politiker nicht zu Fuss gehen. Im April wurde er im Kanton Aargau mit 115 km/h geblitzt, erlaubt war Tempo 80. Es war bereits das zweite Mal, dass Lombardi ohne Führerschein erwischt wurde.

Das Strassenverkehrsgesetz sieht bei Fahren ohne Führerschein eine Haftstrafe von mindestens zehn Tagen vor. Wiederholungstäter Lombardi wird deswegen wohl nicht um einen mehrtägigen Gefängnisaufenthalt herumkommen.

Fragen wollte der Direktor von TeleTicino keine beantworten. Für die CVP Schweiz ist der Fall Lombardi vorerst abgeschlossen. Sie hat Lomardis Mitgliedschaft im Präsidium sistiert, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Allenfalls seien dann weitere Sanktionen ins Auge zu fassen, hiess es.

(bert/sda)