Niemand getötet

London: Experten suchen nach Ursache für Deckeneinsturz

publiziert: Freitag, 20. Dez 2013 / 12:39 Uhr / aktualisiert: Freitag, 20. Dez 2013 / 13:29 Uhr
Der Unglücksort um das vor 112 Jahren eröffnete und 1932 zuletzt grundlegend renovierte Theater an der Shaftesbury Avenue. (Archivbild)
Der Unglücksort um das vor 112 Jahren eröffnete und 1932 zuletzt grundlegend renovierte Theater an der Shaftesbury Avenue. (Archivbild)

London - Nach dem Deckeneinsturz im Londoner Apollo-Theater haben Experten am Freitag mit der Suche nach der Unfallursache begonnen. Etwa 80 Theaterbesucher waren am Donnerstagabend durch herabstürzende Trümmer verletzt worden. Wie durch ein Wunder wurde niemand getötet.

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Wie es zu dem Unglück in dem mit 720 Besuchern nahezu voll besetzten Theater kam, war zunächst unklar. Mitten in einer Vorstellung waren Teile der Decke eingestürzt. Die Besitzer des Apollo-Theaters, Nimax Theatres, sprachen von einem «schockierenden Zwischenfall».

Expertenteams und Sachverständige der Bezirksverwaltung begannen am Freitag damit, die bauliche Sicherheit des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes zu prüfen. In Medien wurde spekuliert, ob möglicherweise das Eindringen von Wasser den Einsturz ausgelöst haben könnte.

Kurz vor der Vorführung war ein schweres Gewitter über die Stadt niedergegangen. Besucher berichteten, vor dem Einsturz Tropfgeräusche, aber auch Knarren gehört zu haben. Der Saal des Bühnenhauses an der Shaftesbury Avenue in Londons Theater-Distrikt wurde sofort geräumt.

Spezialkräfte suchten nach möglichen Verschütteten. Diejenigen, die festsassen, hätten aber befreit werden können. Die Erstversorgung der Verletzten erfolgte noch im Foyer und in umliegenden Gebäuden. Die Polizei sperrte die Gegend um das Theater weiträumig ab.

Viele Kopfverletzungen

«Es ist ein Glück, dass es keine Toten gegeben hat», sagte Nick Harding, Einsatzleiter der Feuerwehr, der BBC. Viele Besucher hätten wegen herumfliegender Steine und herabfallenden Putzes Kopfverletzungen und Schnittwunden erlitten.

Der London Ambulance Service teilte auf seiner Internetseite mit, 76 Menschen seien medizinisch versorgt worden. 58 von ihnen seien in umliegende Spitäler gebracht worden. Sieben Menschen hätten allerdings schwerere Verletzungen erlitten, keiner von ihnen schwebe in Lebensgefahr. Am Freitag waren noch zwei Verletzte im Spital.

Staubwolken und Panik

Besucher sprachen von einer immensen Staubwolke im Zuschauersaal. Viele dachten zunächst, der Lärm und der Nebel seien Teil der Show. «Es gab Panik, und ich hörte Schreie. Ich habe viele schockierte und blutüberströmte Gesichter gesehen», sagte Augenzeuge Simon Usborne der BBC. Die Rettungsdienste seien «extrem schnell» vor Ort gewesen. Die Schauspieler auf der Bühne seien nicht verletzt worden.

«Wir hörten ein Krachen in der Decke und dachten, es sei Teil des Theaterstücks», berichtete ein weiterer Augenzeuge: «Die Schauspieler zeigten auf die Decke, dann brach Panik aus.» Steine, Gipsputz und Holzteile flogen demnach durch den Raum. Dann sei das Licht ausgegangen und alles wurde in Staub gehüllt

Rettungskräfte waren rasch vor Ort

Der britische Premierminister David Cameron dankte den Rettungskräften via Twitter für ihren raschen Einsatz. Die ersten von ihnen trafen laut London Ambulance Service binnen drei Minuten am Theater ein. Der Notruf ging demnach gegen 20.10 Ortszeit ein.

Das Apollo-Theater wurde 1901 eröffnet und 1932 generalsaniert. Das Unglück ereignete sich kurz vor der Pause in dem beliebten Theaterstück «The Curious Incident of the Dog in the Night-Time» von Mark Haddon. Viele Familien mit Kindern waren unter den Besuchern.

Ende November waren beim Einsturz des Daches eines Supermarktes in der lettischen Hauptstadt Riga 54 Menschen ums Leben gekommen.

(ig/sda)

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