Londoner Bürgermeister warnt Banker vor der Schweiz

publiziert: Freitag, 29. Jan 2010 / 07:03 Uhr

Davos - Sensible Nachbarn oder eine gefährliche Nachbarschaft - zur Verteidigung des Londoner Finanzplatzes spricht der Londoner Bürgermeister Boris Johnson Klartext: Bei einem Auftritt am WEF warnte er die Londoner Banker vor einem Umzug in die Schweiz oder die USA.

«Mir wurde gesagt, dass es Regionen im Kanton Bern gibt, wo ein Mann nach 10 Uhr abends nicht mehr im Stehen pinkeln kann, aus Angst die Nachbarn zu stören», sagte Boris Johnson. (Archivbild)
«Mir wurde gesagt, dass es Regionen im Kanton Bern gibt, wo ein Mann nach 10 Uhr abends nicht mehr im Stehen pinkeln kann, aus Angst die Nachbarn zu stören», sagte Boris Johnson. (Archivbild)
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In der Schweiz setzten sich die Banker unerwarteten Risiken aus. «Mir wurde gesagt, dass es Regionen im Kanton Bern gibt, wo ein Mann nach 10 Uhr abends nicht mehr im Stehen pinkeln kann, aus Angst die Nachbarn zu stören», sagte Johnson bei einer Veranstaltung der japanischen Investmentbank Nomura in Davos.

Die Bemerkung machte Johnson in Bezug auf einen Bericht, wonach Hedge-Fonds-Manager und Investment-Banker die britische Finanzmetropole in Richtung Schweiz verlassen, um die hohen britischen Steuern für Grossverdiener und die Spezialbesteuerung auf Bankenboni zu umgehen.

«Für die Meister des Universums ist es an der Zeit zu zeigen, dass sie Diener der Gesellschaft sein können», sagte Johnson. Auch vor einem Wechsel nach New York riet er den Bankern ab.

Überlebenschancen in London

Die Überlebenschancen in London seien höher als auf dem grössten Finanzplatz der Welt. «Obwohl sich die Mordrate auf einem Allzeit-Tief befindet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr ermordet werdet in New York dreimal höher als in London», sagte Johnson.

Der Konservative ist für seine pointierten Äusserungen bekannt. In Grossbritannien gehört der frühere Journalist und Schriftsteller zu den berühmtesten, aber auch umstrittensten Politikern.

(zel/sda)

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Sorry, Heidi!
Ich habe es gemerkt und diesen Beitrag löschen lassen. Vielleicht ist es jetzt passiert. Ich werde versuchen, die Antwort dorthin zu adressieren, wo sie hingehört ... (;-))
Mächtig Schiss
Nun, der Londoner Bürgermeister ist ja als Dorfkomiker bekannt. Die Sprüche sind auch lustig.

Die Aussagen zeigen aber nur eines:

Er hat mächtig Schiss um seinen Finanzplatz von dem London lebt.
Klar verstehen sie
Unsere Bundesräte verhandeln nicht in Brüssel oder in USA. Das machen die Diplomaten. NOCH werden wird ernst genommen, aber der Ton ist rauer geworden. Und nur das das klar ist, ich bin stolz auf unser Land!! Ich bin Schweizer aus tiefster Seele. Ich bin aber Realist und mache mir Sorgen um die Zukunft der Schweiz. Um wieder zum Thema zu zurück zu kommen. Es toll zu finden, wenn Banker und reiche Steuerflüchtlinge zu uns "fliehen", finde ich nicht gut. Darauf sollten wir die Zukunft unseres Landes echt nicht aufbauen.
Lieber Steson
Ich meine, wer Angst hat und sich selbst nicht für voll und ernst nimmt, der verliert natürlich! Das ist die erste Ausgangslage und die Schweiz kann immer noch darauf zählen, dass sie AUCH ernst genommen wird - dies aber mit Bundesräten, die ihr Amt verstehen und sich gegenüber dem Ausland auch behaupten können! Die allermeisten verstehen "es"!
Verlagerung und Diebstahl
Diebe aller Länder vereinigt Euch!

Die Nutzniesser sind dann die von UK und USA gesteuerten Offshore Paradiese, Dubai, und die USA selber mit ihren vielen Schlupflöcher. Auch für Schweizer wird es ändern, von einem "der Staat vertraut seinen Bürgern" zu "bis Sie das Gegenteil beweisen sind Sie ein Verbrecher." Zukünftig erübrigt sich wohl das Schweizer Steuerformular. Wir geben den Lohnausweis ab und die Bank schickt die Auszüge direkt an's Steueramt.

Wer glaubt das Problem verschwindet, täuscht sich. Es wird nur auf Kosten Europas verlagert. Die Steuern in der Schweiz sind OK und ein wichtiger Bestandteil unseres sozialen Staates. Sollte die Steuern aber in der Schweiz je 65 % erreichen, mutierte ich auch zum Steuerbetrüger. Gegen Diebstahl gilt Selbstverteidigung.

Ich freue mich schon auf Kommentare von Linken aufgrund meiner Ehrlichkeit. Die Meisten sind in den Punkt absolut unehrlich und verlogen. Nur, auch der Staat kann Unrecht begehen. Wenn der Staat mehr an Ihnen verdient als Sie selbst, ist es Diebstahl und Sie sind ein Sklave durch Geburtsrecht. Nichts anderes.
Ich hoffe das auch
aber wir sollten realistisch sein, österreich, Luxenburg und GB, sind alles voll stimm berechtige Mitglieder der EU. Die werden in den Verhandlungen zuerst ihre Interessen vertreten. Das ist im schon vorgekommen. Siehe OSCE, graue (schwarze) Liste. Diese Länder kommen als EU Mitglieder, die haben was zu sagen. Was haben wir den für Druckmittel? Transit? Die Zahlungen an die Osterweiterung? Oder die Personenfreizügigkeit? Wenn wir diese Verträge künden, wem wird das wohl mehr weh tun? Bestimmt nicht einer 500 Millionen Volkswirtschaft. Die merken das kaum. Unsere Verhandlungsposition ist sehr schwach, in Brüssel, Berlin oder Paris sind wir nur noch Bittsteller. Bis jetzt haben wir sehr sehr gut verhandelt, aber wird das so bleiben? Wir sollten uns bestimmt nicht unter Wert verkaufen, aber die Zeit arbeitet gegen uns. Leider. Wie gesagt, das ist nicht fair, aber die Welt ist nicht fair.
Ich sehe dies auch so, Steson ...
Sie sagen: "Ein Land in mitten von Europa, in das die Steuergelder verschwinden, werden sie nicht mehr lange akzeptieren."

Dem ist so, da bin ich gleicher Meinung! Die EU soll auch ihre Anliegen einbringen - wir die unseen auch! Die EU kann für die Schweiz nur dann gut sein, wenn auch die Schweiz verstanden wird. So, wie sich Irland, aus seiner Sicht, verstanden sehen will!

Die EU wird aber dann AUCH hinschauen müssen, dass im gesamten EU-Raum keine Steuerinseln mehr vorhanden sind - ansonsten hätte ich auch kein Verständnis mehr für irgendwelche EU-Beitritts-Gedanken. Fairness nennt man dies auch! ;-))

Wenn die Schweiz und die EU sich so finden, dass beide Seiten zufrieden sein können, dann wird es wohl klappen !!
Ich wäre nicht zu stolz
Die Schweiz würde gut daran tun ihre Finanzpolitik etwas anzupassen. Wir werden unseren Weg finde, das glaube ich auch, aber der sollte Richtung EU gehen. Denn wenn die sich einig sind, was meiner Meinung schon fast so weit ist, drehen die uns den Hahn zu. Ein Land in mitten von Europa, in das die Steuergelder verschwinden, werden sie nicht mehr lange akzeptieren. Wir sind nicht GB oder die USA, wir sind ein kleines Land, wir machen nicht die Regel. Das ist nicht sehr fair, ist aber die Realität.
Lieber jorian
Weil ...!
Weil sie, diese Finanzchefs der EU fürchten, dass ihnen noch mehr Felle bachab schwimmen könnten, als sowieso schon durch die EIGENE Gesetzgebung in Sachen Banken! Wobei wir in der Schweiz, vermutlich langfristig mit unserer Finanzpolitik wohl schon den richtigen Weg finden werden - jedenfalls nicht zugunsten dieser EU, wie sie sich heute zeigt!
Kommt in die CH
Warum schiessen die Finanzchefs der EU auf die CH, auf das FL und auf A, nicht aber auf die USA und auf die britischen Kanalinseln???
.
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