Lucerne Festival eröffnet

Als das Luzerner Festival 1938 entstand, so Schmid, seien Demokratie und Frieden in Europa in Gefahr gewesen. Es sei ein Ort künstlerischen Widerstandes gewesen. Mit dem Kampf gegen braunen und roten Terror sei das Wissen verbunden, dass der Untergang der Demokratie gleichbedeutend wäre mit dem Untergang der Kultur. "Wenn das doch alle begreifen würden..."

"La musique retrouvée"

Professor Sloterdijk stellte seinen Festvortrag unter den Titel "La musique retrouvée". Er bezeichnete das Ohr als Führungsorgan menschlicher Annäherungen an die Welt, weil es bereits im fötalen Zustand vom existenziellen Beat des mütterlichen Herzens und vom melodischen Dialekt der mütterlichen Stimme geprägt werde.

Musik ist für Sloterdijk die wirkliche Religion der Moderne. Religionen hätten seit jeher Intepretationen für die Rückkehr des Sterblichen zum Ungeborenen angeboten.

35 Sinfoniekonzerte

Das Lucerne Festival dauert bis zum 18. September 2005 und umfasst rund 80 Konzerte und zahlreiche Rahmenveranstaltungen. Das Rückgrat des grössten Klassikfestivals der Schweiz bilden die 35 Sinfoniekonzerte hochkarätiger Orchester.

Zum Auftakt interpretierte das Lucerne Festival Ochestra unter Claudio Abbado Beethovens Klavierkonzert Nummer 3 - Solist Alfred Brendel - und Bruckners siebte Sinfonie.

(bert/sda)