Luchs-Wilderer muss ins Gefängnis

publiziert: Mittwoch, 21. Jun 2006 / 15:46 Uhr

Lausanne - Ein Wilderer aus Aigle VD ist zu einer bedingten Gefängnisstrafe von drei Monaten verurteilt worden. Er hatte einen Luchs geschossen.

Der Luchs ging dem Wilderer in die Falle.
Der Luchs ging dem Wilderer in die Falle.
Frustriert, dass ihm vor Jahren der Jagdschein verwehrt wurde, zog er immer wieder durch die Wälder und wilderte. Dass ihm ein Luchs vor die Flinte kam, war eher ein Zufall. «Der Mann hatte in der Nähe seines Wohnhauses eine Fuchsfalle installiert», sagte der Untersuchungsrichter Jean-Luc Reymond.

Im Jahr 2002 fand der 50-Jährige eines Tages dann den Luchs in der Falle. Kurzerhand erschoss er das geschützte Raubtier.

Bei Prüfung durchgefallen

Gewöhnlich habe sich der Mann an die Jagdregeln gehalten, sagte Reymond. Der Mann war bei der Jagdprüfung durchgefallen. In der Regel habe der Wilddieb keine geschützten Tiere geschossen und auch die Jagquoten habe er eingehalten, sagte der Richter.

Dem Wilderer, der sonst noch nie straffällig geworden war, auferlegte das Gericht neben der bedingten Gefängnisstrafe eine Schadenersatzzahlung von 10 000 Franken. Das Urteil ist aus Sicht des kantonalen Jagdaufsehers Sébastien Sachot «angemessen». Theoretisch könnte eine Strafe von einem Jahr Gefängnis verhängt werden.

Gefängnisstrafen für Wilderei von geschützten Tierarten sind jedoch selten. Meistens verlaufen die Untersuchungen im Sand. So geschah es etwa in den Fällen der vergifteten Luchse von Montricher VD im Jahr 2003.

(ht/sda)

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