Lucie: Polizei erhielt Handy-Daten nicht

publiziert: Mittwoch, 11. Mrz 2009 / 19:51 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 11. Mrz 2009 / 23:44 Uhr

Bern - Die Polizei hätte schneller auf den Täter im Fall Lucie kommen können. Eine grobe Panne bei der Handy-Überwachung behinderte die Suche, wie das Schweizer Fernsehen berichtetete.

Lucie Trezzini: Wurden die Ermittlungen behindert?
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Die Schwyzer Untersuchungsrichterin Christina Müller hatte am Freitag beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) einen Verbindungsnachweis für Lucies Handy angefordert. Sie wollte Aufschluss darüber erhalten, mit wem Lucie oder ihr Entführer seit ihrem Verschwinden letzter Woche Kontakt hatten.

Möglicherweise hätten diese Daten schnell zur Spur des Täters geführt. Doch die Daten trafen erst am (heutigen) Abend ein, wie Müller in der Sendung «Schweiz aktuell» sagte. Zu den ausbleibenden Handy-Daten hatte sie sich schon am Vorabend in «10 vor 10» geäussert, aber den Grund dafür nicht genannt.

Durch Gerichtspräsident behindert?

Die Untersuchungsrichterin erklärte nun in «Schweiz aktuell», der Schwyzer Kantonsgerichtspräsident Martin Ziegler habe die Ermittlungen mit einer Intervention bei der zuständigen Bundesstelle behindert.

«Wir haben gestern mündlich die Auskunft erhalten, dass uns die Daten nicht ausgehändigt werden, weil der Kantonsgerichtspräsident anfangs letzter Woche eine entsprechende Anordnung erlassen habe», erklärte Müller. «Er soll gesagt haben, dass wir keine Daten bekämen, bevor er keine entsprechende Bewilligung erteile.»

Datenzugriff prioritär

Laut dem St. Galler Staatsanwalt und Experten Thomas Hansjakob ist eine solche Intervention nicht rechtens: Der Gesetzgeber sehe ganz klar vor, dass der Untersuchungsrichter die Möglichkeit haben muss, sofort auf diese Daten zuzugreifen. Gerade bei Gewaltdelikten sei das absolut nötig, sagte Hansjakob in «Schweiz aktuell».

Kantonsgerichtspräsident Ziegler wies eine solche Intervention von sich. «Ich will die Schuld auf niemanden abschieben», sagte er gegenüber «Schweiz aktuell». Die Daten seien nur darum nicht zeitig bei den Untersuchungsbehörden angekommen, weil es im Zusammenspiel mit allen involvierten Stellen zu Missverständnissen gekommen sei.

Ab Freitag war das Handy von Lucie in Echtzeit überwacht worden. Dies hatte die Ermittler prompt auf die Spur des getöteten Au-Pair-Mädchens geführt.

(ht/sda)

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FEHLER
Wenn die Daten früher eingetroffen wären hätte es auch nicht gereicht!Die Entzugsklinik hätte D.nicht wegschicken dürfen,nach Klimkarzt war die Klinik nicht über die Dringlichkeit informiert,da wurden Fehler gemacht.
Missverständnisse
Herausreden, Missverständnisse geltend machen, Datenfluss verhindern .... Und dafür muss ein Mensch sterben und eine Famile tagelang bangen, bis sie Gewissheit darüber hat. Ich hoffe, die Verantwortlichen haben einen guten Schlaf.
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