Wils Aufstieg steht kurz bevor, um den verbleibenden Platz duellieren
sich vorab die nur durch einen Zähler getrennten Teams aus Aarau (4./18) und Thun (5./17).
Zum elften Mal in Folge haben die Wiler ihr eigenes Terrain
ungeschlagen verlassen und sich mit dem 3:1 gegen Delémont eine
vorzügliche Ausgangslage geschaffen, erstmals seit der
Vereinsgründung vor 102 Jahren der Schweizer Elite : Die
Reserve auf das fünftklassierte Thun, das Neuchâtel beim 2:0 die
erste Niederlage zufügte, beträgt vier Punkte.
Aarau wahrte sich den Platz über dem Trennstrich nach zuletzt
drei Heimniederlagen mit einem problemlosen 3:0 gegen Winterthur.
Nach einer knapp stündigen Anlaufzeit überwand Lewan Chomeriki die
massierte Defensive der offensiv inexistenten Gäste auf Vorarbeit
Patrick De Napolis ein erstes Mal. Tarone schoss nach einem
weiteren Pass von De Napoli den zweiten Treffer Aaraus, Okpalas 3:0
war Kosmetik.
Der Blick auf das Schlussprogramm (Thun trifft in den letzten
beiden Runden indes auf die gleichen Gegner) wird in erster Linie
die Ostschweizer nicht sonderlich beunruhigen. Dem Gastspiel am
nächsten Samstag beim klar distanzierten Tabellenletzten Winterthur
-- mit einem Sieg wäre die Promotion gewiss -- folgt vor eigener
(Fest-)Kulisse die lösbare Aufgabe gegen das ebenso ambitionslose
Luzern. Aarau spielt noch in Delémont und empfängt beim
Saisonschluss das seit geraumer Zeit «gerettete» Xamax.
Weichen in Wil gestellt
Wil verdiente sich den Heimsieg gegen Delémont mit einer
engagierten, bemerkenswert konzentrierten Leistung. Bei den
Jurassiern genügte im Prinzip nur Goalie Alain Portmann, der vorab
in der Anfangsphase mit spektakulären Paraden ein frühzeitiges
Debakel verhinderte; der Rest war vom Tempo der entschlossenen
Gastgeber überfordert. Den entscheidenden Doppelschlag des Ghanaers
Felix Mordeku (48./67.) vermochte aber auch Portmann nicht mehr zu
verhindern.
Auch wenn sich der Erfolgstrainer Heinz Peischl noch nicht zum
Aufstieg gratulieren lässt, die Weichen sind gestellt; daran
zweifelt in Wil längst niemand mehr. Das offiziell bei 2,5
Millionen fixierte Budget planen die Ostschweizer auf 4 Millionen
zu erhöhen. Sollte die Stadtbehörde der Sanierung des Kleinstadions
zustimmen, würde wohl auch in der NLA mehrheitlich im Bergholz
gespielt. Das Gros des Kaders wird bleiben. «Steigen wir auf,
werden wir uns aber auf zwei bis drei Positionen verstärken»,
kündigte Präsident Andreas Hafen an.
Exzellent waren die Thuner zur «Mission Aufstieg» gestartet,
nach sechs Spieltagen lag die Equipe an der Spitze, ehe sie sich
vier Niederlagen in Serie und zuletzt ein 0:0-Remis in Delsberg
einhandelte. Nun stoppten die Berner Oberländer den Absturz
ausgerechnet gegen das zuvor ungeschlagene Xamax. Roger Küffer
ermöglichte dem Heimteam mit einem herrlichen Volleyschuss die
Führung, der gebürtige Kosovo-Albaner Milaim Rama entschied die
einseitige Partie mit seinem 22. Saisontreffer in der 55. Minute.
Abstieg als Vollzugsmeldung
Luzerns NLA-Abschied überraschte nun wirklich niemanden mehr,
war vielmehr eine Vollzugsmeldung. Die 22. Niederlage in der 34.
Meisterschaftspartie war endgültig eine zuviel. In Lausanne wehrte
sich Raimondo Pontes Team, in welchem der Nigerianer Ike Shorunmu
auf der Bank sass, zwar ansprechend, zu mehr reichte es ohne den
verletzten Regisseur Gocha Jamarauli nicht. Der Brasilianer Leandro
verwertete in der 61. einen an ihm von Schwegler verschuldeten
Foulpenalty zum siegbringenden 1:0.
Eine Notiz am Rande: Leandro war mit vier Treffern in den
letzten drei Partien massgeblich an den drei Siegen Lausannes
beteiligt, obschon er doch nach seiner «Spuck-Attacke» gegen
GC-Verteidiger Marc Hodel gesperrt gewesen wäre. Weil es die
Nationalliga bislang aber nicht für nötig befand, den
aufschiebenden Lausanner Rekurs zu behandeln, erhöhte der
Südamerikaner sein Torkonto auf 9 Treffer.
(kil/sda)