Luzerner Kriminalgericht behandelt Tötungsdelikt Sonnenplatz

publiziert: Freitag, 12. Sep 2003 / 14:32 Uhr

Luzern - Vor zwei Jahren ist in Emmenbrücke ein 19-jähriger Schweizer erstochen worden, wahrscheinlich von einem 54-jährigen Bosnier. Dieser hat sich nun vor dem Kriminalgericht Luzern zu verantworten.

Während die Staatsanwältin 8 Jahre Zuchthaus wegen eventualvorsätzlicher Tötung fordert, plädiert der Verteidiger auf Freispruch wegen fehlender Schuldfähigkeit.

Einig sind sich beide darin, dass der Angeklagte die Tat auf dem Sonnenplatz in Emmenbrücke begangen hat. Umstritten bleibt, wie die Vorgänge vor der Tat einzuschätzen seien.

Am frühen Morgen des 15. Septembers 2001 stritten die beiden Männer verbal miteinander. Plötzlich zückte der Ältere ein Sackmesser und stach damit dem Jüngeren in den Hals. Das Opfer versetzte darauf dem Angeklagten einen Schlag. Beide stürzten zu Boden.

Der 19-Jährige starb kurz darauf im Spital. Der Angeklagte erlitt beim Sturz eine Kopfverletzung und war längere Zeit im Koma. Er gab an, sich an Nichts erinnern zu können. Zeugen hatten indes den Disput und die Tat zumindest teilweise miterlebt.

Für die Staatswanwältin hat der Angeklagte gezielt zugestochen und die Tötung in Kauf genommen. Sie geht von einer im mittleren Grad verminderten Zurechnungsfähigkeit aus. Der Angeklagte sei alkoholisiert gewesen und leide unter einer psychischen Krankheit.

Der Verteidiger spricht dem Angeklagten die Schuldfähigkeit ab und verlangt Freispruch. Der Beschuldigte könne sich nicht an die Tat erinnern und sei nicht zurechnungsfähig.

Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

(bsk/sda)

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