MERS-Virus: Junge Kamele sind Hauptüberträger
Dubai/Bonn/Hongkong - Kamele unter vier Jahren sind die Hauptquelle für das MERS-Virus, wie Forscher des Central Veterinary Research Laboratory in Dubai, der Universitätsklinik Bonn und der University of Hong Kong ermittelt haben.
Bereits über 400 Tote
Es zeigte sich, dass mehr als 90 Prozent der Tiere im Alter von zwei Jahren infiziert waren. Die Verbreitung des Virus war bei Jungtieren auch häufiger als bei ausgewachsenen Kamelen. Veränderungen in den Zuchtbedingungen könnten auch das Auftreten des Virus beim Menschen einschränken. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin «Emerging Infectious Diseases» veröffentlicht.
Erste Berichte von MERS beim Menschen stammen aus dem Juni 2012. Es ist aber wahrscheinlich, dass es bereits zuvor Erkrankungen gegeben hat. Bisher wurden über 1.200 Fälle gemeldet. Mehr als 400 Personen sind an den Folgen der Infektion gestorben. Diese traten in 25 Ländern in Europa, Asien und Afrika auf. Saudi-Arabien war jedoch am stärksten betroffen.
Vermutungen bestätigt
Frühere Studien hatten vermutet, dass MERS seit langem bei Kamelen auftritt. Es war jedoch nicht erforscht, ob bestimmte Tiergruppen ein besonderes Risiko für den Menschen darstellen. Die jetzt in Dubai untersuchten Tiere wurden für die Gewinnung von Milch und Fleisch, aber auch für Rennen gehalten. Das Blut, Abstriche aus der Nase oder Speichelproben wurden auf das Vorhandensein von MERS-Antikörpern oder auf das Virus selbst getestet.
Der grösste Teil der Proben der mehr als zwei Jahre alten Tiere enthielt Antikörper. Damit ist klar, dass es sich um eine Infektion handelt, die bei Jungtieren verbreitet ist. Entscheidend war jedoch, dass aktive Infektionen bei Tieren unter vier Jahren deutlich häufiger waren. Rund 30 Prozent dieser Tiere waren weniger als ein Jahr alt und verbreiteten das Virus sehr häufig. In der Folge sind diese sehr jungen Tiere die grösste Bedrohung für den Menschen.
Tiere erst später trennen
Wie das Virus auf den Menschen übertragen wird, ist nicht bekannt. Eine Möglichkeit wäre der direkte Kontakt mit den Körperflüssigkeiten infizierter Tiere. Junge Kamele sind normalerweise gegenüber dem Menschen sehr misstrauisch und meiden den Kontakt. Werden die Jungtiere von ihren Müttern getrennt, normalerweise geschieht das vor dem zweiten Lebensjahr, gelangen sie in Kontakt mit dem Menschen und können so Viren jeder Art übertragen.
Eine Infektion könnte aber auch durch das Trinken von nicht pasteurisierter Milch auftreten. Sie könnte durch das Virus im Speichel der infizierten Jungtiere auf den Eutern übertragen werden. Die Experten fordern vor diesem Hintergrund einfache Veränderungen in der Aufzucht der Tiere, die das Infektionsrisiko für den Menschen verringern. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Jungtiere erst später von ihren Müttern getrennt werden.
(fest/pte)
- keinschaf aus Wladiwostok 2826
belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21 - keinschaf aus Wladiwostok 2826
Haben Sie schon mal... ....über professionelle Hilfe nachgedacht? Ich meine für SIE ... Mo, 26.12.16 20:47 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Die aller resistentesten Keime sind zweibeinig! Dazu zählen auch die Impfgegner. Sie wollen es nicht ... Sa, 22.10.16 20:22 - Unwichtiger aus Zürich 11
Schön gesagt Bakterien sind, im Gegensatz zum Menschen, nicht an Kapital gebunden. ... Sa, 22.10.16 10:40 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
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