Machtkämpfe nach Arafats Tod befürchtet

Gemäss der radikalislamischen Bewegungen Hamas und Islamischer Dschihad wollen die 13 Gruppierungen über Sicherheitsmassnahmen beraten, um ein Chaos in den Palästinensergebieten zu vermeiden.

An dem Treffen sollen neben Vertretern von Hamas, Dschihad und Arafats Fatah-Bewegung unter anderem auch die radikale Volksfront für die Befreiung Palästinas teilnehmen. Israel und die Palästinenserführung rechnen nach dem Tod Arafats mit Machtkämpfen im Westjordanland und im Gazastreifen.

Treffen mit Sicherheitschefs

Um Ausschreitungen vorzubeugen, wird Kurei zudem am Samstag zu einem Treffen mit den Chefs seiner Sicherheitskräfte im Gazastreifen fahren. Dies sagte Abbas Saki, Mitglied im Zentralkomitee der Fatah-Bewegung, in Ramallah.

Ziel ist nach palästinensischen Angaben, Konflikte innerhalb der Polizeitruppen beizulegen und sie auf die die amtierende Palästinenserführung zu verpflichten.

Sicherheit zentral

Die führenden Politiker der Palästinenser beraten seit Tagen über eine Verteilung der Macht. Die Kontrolle über die Sicherheitskräfte gilt als zentrale Frage.

Bisher waren sie Arafat direkt unterstellt. Der 75-Jährige liegt jedoch im Percy-Militärspital in Clamart bei Paris im Koma. Er schwebt zwischen Leben und Tod.

Die palästinensische Gesandte in Frankreich, Leïla Chahid, hat den Angaben französischer Ärzte allerdings widersprochen, bei Jassir Arafat sei der Hirntod festgestellt worden. Der 75-Jährige liege in einem reversiblen Koma, sagte Chahid.

Arafat hängt an Maschinen

Im Militärspital Percy bei Paris, wo Arafat behandelt wird, hatten Ärzte am Donnerstag erklärt, Arafat liege in einem sehr tiefen Koma des vierten Stadiums. Arafats Zustand zwischen Leben und Tod könne mit Hilfe der Maschinen mehrere Tage oder mehrere Wochen verlängert werden.

Eine offizielle Bestätigung für einen so genannten Hirntod Arafats gibt es bislang nicht. Die letzte offizielle Stellungnahme des Militärspitals stammt von Donnerstag.

(fest/sda)