Machtkampf im Libanon erreicht Höhepunkt

publiziert: Freitag, 1. Dez 2006 / 15:45 Uhr / aktualisiert: Freitag, 1. Dez 2006 / 21:32 Uhr

Beirut - Zehntausende Anhänger der schiitischen Hisbollah-Bewegung versammelten sich im Zentrum der Hauptstadt Beirut, um den Rücktritt der Regierung zu erzwingen.

Libanons Ministerpräsident Fouad Siniora soll gestürzt werden.
Libanons Ministerpräsident Fouad Siniora soll gestürzt werden.
2 Meldungen im Zusammenhang
Einige von ihnen richteten sich mit Zelten und Matratzenlagern in der Innenstadt auf einen längeren Sitzstreik ein, mit dem sie die vom Westen unterstützte anti-syrische Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora zu Fall bringen wollen.

In der libanesischen Hauptstadt galten maximale Sicherheitsvorkehrungen. In mehreren Vierteln bezogen gepanzerte Fahrzeuge Stellung. Soldaten hielten die Demonstranten rund 150 Meter entfernt vom Regierungsgebäude. Auch Wasserwerfer standen bereit; auf den umliegenden Dächern waren Soldaten postiert.

Bereits vor dem offiziellen Beginn der Proteste hatten sich am Vormittag Tausende Anhänger der Hisbollah im Stadtzentrum versammelt. Sie schwenkten rot-weisse libanesische Flaggen und forderten auf Transparenten und in Sprechchören eine Regierung der nationalen Einheit.

Ziel: Sturz der Regierung Siniora

Die Hisbollah beansprucht für sich und andere pro-syrische Kräfte wie den Christenführer Michel Aoun einen grösseren Einfluss auf die Regierung, die in ihren Augen eine Marionette der USA ist.

Der stellvertretende Hisbollah-Chef Scheich Naim Kassem sagte, der Protest werde bis zum Sturz der Regierung von Ministerpräsident Fuad Siniora fortgesetzt. Die Hisbollah habe genügend Mittel und Wege, die Regierung zum Einlenken zu zwingen, sagte Kassem dem Fernsehsender seiner Bewegung.

Die Regierung wiederum zeigte sich unbeeindruckt von den Forderungen der Syrien-freundlichen Kräfte. Siniora hatte am Donnerstag angekündigt, dem Druck der Strasse nicht zu weichen. Schiitische Gruppen und ihre Verbündeten planten einen Staatsstreich, sagte er.

Drusenführer Walid Dschumblatt rief die Anhänger der Regierung zur Besonnenheit auf. Sie sollten Auseinandersetzungen auf der Strasse meiden.

Sinioras Regierung war unlängst durch den Rücktritt von sechs pro-syrischen Ministern und die Ermordung des christlichen Kabinettsmitglieds Pierre Gemayel geschwächt worden.

Die anti-syrischen Kräfte werfen der Opposition vor, die Untersuchung des Mordes am früheren Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri durch einen internationalen Gerichtshof verhindern zu wollen. Syrien hat Vorwürfe aus Libanon und von den Vereinten Nationen zurückgewiesen, hinter dem Anschlag zu stecken.

(smw/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Beirut - Nach den Massenprotesten ... mehr lesen
Tausende Sicherheitskräfte säumten die Strassen, ausgerüstet mit Wasserwerfern, Panzern und Stacheldrahtwällen.
Der ermordete Ex-Präsident Rafik Hariri.
Beirut - Libanons Regierung hat der ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ist im Parlament als Israels neuer Verteidigungsminister vereidigt worden. 55 von 120 Abgeordneten stimmten für die Ernennung und 43 dagegen. Lieberman und seine Partei fordern die Deportation aller Araber. mehr lesen  
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den Deutschen Satiriker Jan Böhmermann ... mehr lesen   2
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 4°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 6°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 6°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten