Rorschach - Ein 6-jähriges Mädchen ist vor drei Jahren bei einer Mandeloperation in einer Privatklinik in Goldach SG gestorben. Ein Anästhesist und ein Anästhesie-Pfleger wurden nun der fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen.
Laut Gericht hat das Narkoseteam die Sorgfaltspflicht verletzt. Anästhesist und Pfleger reagierten sofort, bekamen aber die Situation nicht mehr unter Kontrolle. Das Mädchen starb auf dem Operationstisch an Sauerstoffmangel.
Laut dem Urteil des Kreisgerichts Rorschach, das sich auf mehrere Gutachten stützt, hat das Narkoseteam seine Sorgfaltspflicht verletzt. Als der Arzt und der Pfleger die Atemprobleme des Mädchens bemerkten, hätten sie die Operation sofort abbrechen müssen, schreibt die erste Gerichtsinstanz.
Arzt und Pleger schuldig gesprochen
Das Gericht sprach deshalb den 50-jährigen Anästhesie-Arzt und den 53-jährige Anästhesie-Pfleger der fahrlässigen Tötung schuldig. Der Arzt wird zu einer bedingten Geldstrafe von 75 Tagessätzen zu je 250 Franken verurteilt. Der Pfleger bekommt eine bedingte Geldstrafe von 25 Tagessätzen zu je 190 Franken.
Der Staatsanwaltschaft hatte für den Arzt eine bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen von je 280 Franken, für den Pfleger eine bedingte Geldstrafe von 30 Tagessätzen von je 210 Franken gefordert.
Die beiden Angeklagten verlangten Freisprüche. Die Gutachten belegten nicht, dass der Beatumungsschlauch statt in die Luft- in die Speiseröhre des Kindes gelegt worden sei.
(ht/sda)
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