Männerbastion fällt - Frau wird Matadorin

Die 29-Jährige erhielt die höchsten Weihen eines Toreros in der berühmten Arena "Las Ventas". Die aus Málaga stammende Vega konnte bei ihrem Madrid-Debüt aber nicht glänzen: Die beiden von ihr getöteten Stiere waren zu zahm, wie die Medien am Montag berichteten. Das Madrider Publikum, das als das anspruchsvollste der Welt gilt, quittierte ihren Auftritt dennoch mit Ovationen.

Vega hat in ihrer Karriere schon viele Stiere getötet. Doch als richtiger Matador ("Töter") wird nur anerkannt, wer in "Las Ventas" auftritt. Es ist eine Art Prüfung ("alternativa"), die als "Doktorexamen" eines jeden Toreros gilt.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Bislang war es nur einer Frau gelungen, diese Männerbastion zu erobern: Die Stierkämpferin Cristina Sánchez wurde 1998 zur Matadorin erklärt. Die heute 33-Jährige hat sich aber längst zurückgezogen.

Mari Paz Vega stammt aus einer Stierkämpferfamilie. Ihr Vater war auch Torero, zum Matador hat er es aber nie geschafft. Bereits mit neun Jahren besuchte seine Tochter die Stierkampfschule von Málaga, mit 14 erlegte sie ihren ersten Jungstier.

"Sie ist sehr mutig, aber als Frau hat sie es in diesem Beruf schwer", sagte ihr Bruder Jorge. Ihre meisten Auftritte hatte Vega bislang in Mexiko und Venezuela. Jetzt hofft sie, auch in ihrer Heimat zu triumphieren.

(rp/sda)