Malysz fliegt in einer anderen Welt

publiziert: Sonntag, 9. Mrz 2003 / 17:32 Uhr / aktualisiert: Montag, 10. Mrz 2003 / 07:26 Uhr

Oslo - Der Nebel hat Ammann am Holmenkollen in Oslo zum besten Saisonergebnis verholfen. Der Final wurde drei Springer vor Schluss abgebrochen. Der Sieger hiess Adam Malysz (Pol).

Mit einem gellenden Pfeifkonzert quittierten die rund 35 000 Zuschauer den Jury-Entscheid, den Stand nach dem ersten Durchgang als Schlussresultat zu werten. Der Entscheid zum Abbruch war den Verantwortlichen indessen nicht schwer gefallen, nachdem die Brillen der Athleten beschlugen, die Landebahn nicht mehr sichtbar war und die Sprungrichter die Athleten schon bei der Landung nicht mehr erkennen konnten.

Sichtlich enttäuscht war Sven Hannawald. Nachdem er in der ersten Serie nur den 14. Rang belegt hatte, führte der Deutsche zum Zeitpunkt des Abbruchs. "Mein zweiter Flug war wichtig für das Selbstvertrauen. Beim ersten Sprung habe ich alles verschenkt", sagte Hannawald, der die Weltcup-Führung an Adam Malysz abtreten musste.

"Ich weiss, wie Skispringen geht. Der Nebel stört mich nicht gross. Es gibt Gegner, die sich mehr beeinträchtigt fühlen. Deshalb kann man einen solchen Vorteil auch ausnutzen", erklärte Simon Ammann, der im Final auf den 13. Platz zurückgefallen war. Er sei nicht ganz sauber gesprungen und habe zudem im Radius unangenehmen Wind verspürt. Mit dieser Begründung schilderte der Doppel-Olympiasieger seinen Rückfall. Mit dem Hinweis, dass auch Noriaki Kasai nicht mehr auf Weite gekommen sei, der sich mit ihm den 5. Platz teilt, zeigte der Toggenburger die zunehmend ungünstigen Verhältnisse auf.

Technische Arbeit

Im ersten Durchgang hingegen hatte sich der einzige Schweizer im Wettkampf -- Sylvain Freiholz war in der Qualifikation um 0,9 Punkte gescheitert -- souverän gezeigt, den Sprung rhythmisch "laufen lassen", keinen Skifehler begangen und die Höhe ausgenutzt. Deshalb leuchtete an der Anzeigetafel der Name Simon Ammanns für lange Zeit an erster Stelle auf. Dadurch wurden Erinnerungen an den letzten Winter wach, als der Toggenburger am Holmenkollen seine beiden Goldmedaillen von Salt Lake City mit einem Sieg bestätigt hatte. "Natürlich war ich motiviert, wieder auf das Podium zu gelangen. Aber diesmal stand die technische Arbeit im Vordergrund", hielt Ammann fest.

Mit seinem 5. Platz überbot Ammann seine Saisonbestleistung, die zuvor beim 6. Rang in Garmisch-Partenkirchen (De) gestanden hatte. Die Zeit seit der WM im Val di Fiemme (It) hatte der Toggenburger mit Lernen und Snowboarden verbracht. Diese Woche stattet er noch dem Autosalon in Genf einen Besuch ab.

Andere Liga

Im ersten Durchgang hatte Adam Maylsz aufgezeigt, dass er mit seiner WM-Form, die ihm auf beiden Schanzen die Goldmedaille eintrug, in einer anderen Liga als seine Gegner springt. Der Pole flog 8,5 m weiter als seine stärksten Gegner Florian Liegel (Ö) und Roar Ljökelsöy (No). Dies bedeutete einen Vorsprung von 14,8 Punkten, und es bestehen kaum Zweifel, dass Malysz seine Konkurrenten auch im Final deklassiert hätte.

"Ich fühle mich physisch und mental in Bestform", stellte Malysz nach seinem ersten Weltcup-Erfolg dieses Winters nüchtern fest. Der Pole ist der erste Ausländer, der dreimal am Holmenkollen zu gewinnen vermochte (1996 sowie vor zwei Jahren in nur einem Durchgang). In seiner Laufbahn blickt Malysz auf nunmehr 22 Weltcup-Erfolge zurück. Dass er die Weltcup-Führung übernommen hat, bedeutet dem 26 Jahre alten Athleten vorerst wenig: "Wichtiger ist für mich, so gut wie möglich zu springen". Die Ausgeglichenheit unter den Spitzenspringern wird dadurch aufgezeigt, dass mit Malysz im 24. Wettkampf dieser Saison bereits der 13. Sieger gekürt wurde.

Oslo/Holmenkollen (No). Weltcup. Grossschanze. Sonntag. Schlussklassement (nur ein Durchgang gewertet):
1. Adam Malysz (Pol) 133,6 (124,5 m). 2. Florian Liegl (Ö) und Roar Ljökelsöy (No), je 118,8 (116,0). 4. Matti Hautamäki (Fi) 118,6 (117,0). 5. Noriaki Kasai (Jap) und Simon Ammann (Sz), je 115,5 (115,0). 7. Sigurd Pettersen (No) 114,6 (114,5). 8. Rok Benkovic (Sln) 114,2 (114,0). 9. Tami Kiuru (Fi) 113,4 (113,0). 10. Andreas Widhölzl (Ö), Hideharu Miyahira (Jap) und Martin Höllwarth (Ö), je 111,9 (113,0). 13. Thomas Morgenstern (Ö) 111,8 (113,5). 14. Sven Hannawald (De) 111,7 (114,0). 15. Robert Kranjec (Sln) 110,5 (112,5). -- Zweiter Durchgang drei Springer vor Schluss wegen dichten Nebels abgebrochen. -- Sylvain Freiholz (Sz) als 52. nicht für den Wettkampf qualifiziert.

Weltcupstand (23/27): 1. Malysz 1027. 2. Hannawald 1019. 3. Widhölzl 1016. 4. Janne Ahonen (Fi) 976. 5. Liegl 896. 6. Primoz Peterka (Sln) 789. -- Ferner: 33. Ammann 145. 59. Andreas Küttel (Sz) 20. 64. Freiholz 15. 79. Marco Steinauer (Sz) 1.

Samstag. Teamspringen: 1. Österreich 908,5 (Thomas Morgenstern 118,5/116,5; Christian Nagiller 109/112; Florian Liegl 126,5/109; Andreas Widhölzl 119,5/106,5). 2. Finnland 887,6 (Veli-Matti Lindström 112,5/112,5; Tami Kiuru 115/109; Arttu Lappi 115,5/104,5; Matti Hautamäki 128,5/107). 3. Deutschland 867,5 (Georg Späth 108/102,5, Michael Uhrmann 122/107,5; Martin Schmitt 114/111,5; Sven Hannawald 120/107). 4. Japan 839,5. 5. Slowenien 835,9. 6. Polen 803,5. -- 9 Teams klassiert. -- Schweiz nicht am Start.

Si

(Toni Nötzli/sda)

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