Mando Diao in den Fussstapfen der Kinks

publiziert: Freitag, 19. Mrz 2004 / 11:30 Uhr / aktualisiert: Freitag, 19. Mrz 2004 / 11:58 Uhr

Bern - Schweden exportiert seit Abba immer wieder Pop- und Rockmusik, die auf hiesigen Bühnen aufhorchen lässt. Das neuste "Produkt" sind die Garage-Rocker Mando Diao aus Borlänge. Am Donnerstag gastierten die jungen Skandinavier im Berner ISC.

Mando Diao Frontmann Gustaf Norén: Frech und unverblümt.
Mando Diao Frontmann Gustaf Norén: Frech und unverblümt.
Mando Diao sind fünf 22- und 23-jährige Beatles- und Rolling Stones begeisterte Sixties-Garage-Rock’n Roller aus Schweden.

Sie schulden ihren Erfolg vor allem zwei Faktoren. Zum einen ist es eine dem Sänger Gustaf Norén eigene Unverfrorenheit, Musik von Legenden der Rockgeschichte mit der eigenen Musik zu vergleichen, und dabei besser abzuschneiden.

Ihr "Wir sind besser als die Who, die Kinks oder die Small Faces" sorgte auch für Widerwillen unter Musikliebhabern, öffnete für Mando Diao aber gleichzeitig Tür und Ohr bei marketingbewussten Labels und Medien.

Selbstbewusstsein schadet nicht

Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet, erst recht nicht, wenn die Musiker noch so jung sind, dass ihnen jugendliche Unvernunft attestiert werden darf.

Die fünf Musiker aus Borlänge, einer Industriestadt an der Grenze zum schwedischen Norden, an der eine endlose Öde seinen Anfang nimmt, wirken auf der Bühne derart jung, dass es schier unglaublich ist, mit welcher natürlichen Souveränität sie dem nachleben, was sie am liebsten tun: Nämlich gute Musik.

Ihre Heimatstadt Borlänge war für Mando Diao der Ausgangspunkt ihrer bisherigen Odyssee. Vom hohen Norden aus öffnete sich ein mit Erfolgen gepflasterter Weg nach Japan und in die USA. Vor kurzem nun ist Mando Diao auch auf dem europäischen Kontinent angekommen.

Ihren realen, nicht-medialen Erfolg verdanken Mando Diao allerdings ihrer Musik, ihren straighten Melodien, und live vor allem ihrem furiosen Auftreten. Im ISC Bern spielten Mando Diao ihr erstes (und auf der aktuellen Tour einziges) Schweizer Konzert.

Nicht der letzter Auftritt

Es dürfte wohl nicht ihr letzter Aufenthalt in der Schweiz gewesen sein, obschon die fünf Musiker mit der Meinung konfrontiert wurden, hier seien die Konzertbesucher zurückhaltender als an anderen Orten dieser Welt. Nun, sie sahen sich derart getäuscht, wie sie nach dem Konzert erfreut bemerkten, dass sie über den Auftritt durchweg begeistert waren.

Das Publikum ging nach einer Anlaufphase von vier Songs erstmals richtig in die Luft; dies zu einem Zeitpunkt, als die Band nach der ersten Ballade "Mr.Moon" mit "Paralyzed" und "To China with love" zwei ihrer einprägsamsten Songs intonierten.

Danach folgte vor der obligaten Pause und zweier Zugaben der Song "The Band", bei welchem Mando Diao einmal mehr aufzuzeigen vermochten, wie ernst es ihnen ist, wie professionell sie ans Werk gehen können, trotz ihrer relativen Unerfahrenheit.

Album-Ankündigung?

Vor dem letzten Song spielten Mando Diao eine nicht näher benannte ruhige Nummer, die sie erst vor kurzem der Plattenfirma vorgelegt hatten, und wohl als Ankündigung eines neuen Albums gelten darf.

Auf das im September 2002 in Schweden veröffentlichte Album "Bring 'em in" fanden zwölf der 15 ersten Songs Eingang. Und seitdem hat Mando Diao weitere 50 Songs komponiert.

Wenn dem Wunsch der Bandmitglieder entsprochen würde, könnte aus ihrem zweiten Werk ein Doppel-, wenn nicht gar ein Triple-Album werden. Daher existiert die Hoffnung, Mando Diao erlange mit diesem Ansinnen bei ihrem Label das gleich grosse Gehör, wie am Donnerstagabend im Berner ISC.

Übersicht Tour 2004:

040305 Paris - Aden Festival
040306 Rotterdam - Waterfront
040308 Amsterdam - Melkweg
040309 Brüssel - Botanique
040310 Utrecht - Helling
040311 Hamburg - Molotow
040312 Köln - Underground
040313 Munster - Gleise 22
040315 Frankfurt - Cookys
040316 Berlin - Magnet
040317 München - Atomic Café
040318 Bern- ISC
040319 Milano - Transylvania
040321 Barcelona - Razmatazz 3
040322 Madrid - Moby Dick

(von Tobias Aellig/news.ch)

 
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