Marc Rosset in Gstaad überraschend im Viertelfinal

publiziert: Donnerstag, 11. Jul 2002 / 17:45 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 11. Jul 2002 / 18:20 Uhr

Gstaad - Marc Rosset (ATP 102) wird seinem Ruf als "Wundertüte" wieder einmal gerecht. Der 31-jährige Genfer schlug beim Allianz Suisse Open in Gstaad überraschend den höher kotierten Rumänen ndrei Pavel (Rum/ATP 19) 7:5, 7:6 (7:1)und steht in den Viertelfinals.

Marc Rosset bei einem seiner Poweraufschläge.
Marc Rosset bei einem seiner Poweraufschläge.
Marc Rosset verwandelte nach 106 Minuten mit einem Servicewinner seinen vierten Matchball und jubelte anschliessend, als hätte er das Turnier im Saanenland gewonnen und nicht erst die Runde der letzten acht erreicht. Rossets Emotionen waren für die fast 6000 Zuschauer auf dem nahezu ausverkauften Center Court verständlich. Der 31-jährige Genfer hat lange auf einen derartigen Exploit warten müssen. «Ich musste lange Dreck fressen», so Rosset, «deshalb ist dieser Sieg eine enorme Befriedigung.»

Wertvollster Sieg seit zwei Jahren

Der Erfolg über Andrei Pavel ist für Rosset der wertvollste Sieg seit zwei Jahren und zwei Wochen und der Achtelfinal-Qualifikation in Wimbledon mit einem 9:7 im fünften Satz über Tommy Haas. Während Rosset überwiegend an Challenger-Turnieren herumlungern musste, erreichte Pavel die Viertelfinals in Key Biscayne und am French Open. In den vergangenen zwei Jahren besiegte Rosset lediglich zwei andere Top-20-Spieler: Im November 2000 Cédric Pioline in der 2. Runde von Paris-Bercy und im Oktober 2001 Alex Corretja in der Startrunde der Davidoff Swiss Indoors Basel. «Letztmals spielte ich vor 15 Monaten in Neuenburg bei der Daviscup-Niederlage gegen Escudé so gut», so Rosset.

Mit Glück

Neben der sehr gelungenen Leistung beanspruchte Marc Rosset aber auch einen für ihn günstigen Spielverlauf zum Sieg. Insbesondere bei den «big points» traf Rosset mit dem Aufschlag oder mit der Vorhand immer wieder die Linien. Pavels Bälle dagegen landeten oft Millimeter im Aus. Bei 3:3 im ersten Satz wehrte Rosset drei, bei 3:3 im zweiten Satz zwei Breakbälle ab. Rosset gewann beide Male das «verflixte siebente Game», behielt die Nase vorne und legte so die Basis zum Sieg.

Pavels Nerven

Denn Andrei Pavel wurde in den entscheidenden Momenten der Sätze nervös: Im ersten Satz produzierte er bei Rossets erstem Breakball zum 7:5 einen Doppelfehler; im zweiten Satz musste er schon beim Stand von 4:5 erste Matchbälle abwehren. Bei 6:6 gelang indes Marc Rosset eines der beeindruckendsten Tiebreaks seiner Karriere: Mit fünf lupenreinen Gewinnschlägen zog er auf 5:0 davon, und mit dem 25. Servicepunkt (12 Asse/13 Servicewinner) beendete er die Partie.

Neuer Schwung

Rosset hielt mit dem Sieg nicht nur die Schweizer Ambitionen in Gstaad am Leben, er verleiht auch seiner Karriere neuen Schwung. Er verbessert sich in der Weltrangliste schon jetzt um ungefähr zehn Plätze (etwa auf Position 93) und wird in der zweiten Saisonhälfte bedeutend mehr Tour-Turniere bestreiten können als im ersten Halbjahr (4), während dem er bis auf Weltranglistenplatz 129 abgerutscht ist. Wenn Rosset Leistungen wie in Gstaad, Basel oder Neuenburg wieder regelmässiger auch im Ausland erbringen kann, ist eine Jahresend-Klassierung im Bereich zwischen Platz 50 und 75 für ihn nicht utopisch.

Knacknuss im Viertelfinal

Eine erste Chance zur Bestätigung bietet sich Rosset heute Freitagnachmittag gegen Gaston Gaudio. Der 23-jährige Gaucho hat heuer auf Sand die Turniere von Barcelona und Palma de Mallorca gewonnen und mit Lleyton Hewitt und Gustavo Kuerten die Nummern 1 und 2 der Welt besiegt. Rosset traf vor einem Jahr innerhalb einer Woche zweimal auf Gaudio und verlor sowohl in Gstaad (1. Runde) und in Stuttgart-Weissenhof (2. Runde) zweimal klar in zwei Sätzen. Auf dem Papier spricht alles gegen Rosset und «wer Geld auf mich setzt, muss verrückt sein» (Zitat Rosset). Wenn Rosset aber nochmals so gut spielt wie gegen Andrei Pavel, wird er nicht chancenlos sein.

(sda)

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