Bilanz über seine Amtszeit

Maurer verlässt Verteidigungsdepartement mit gutem Gefühl

publiziert: Dienstag, 22. Dez 2015 / 11:50 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 22. Dez 2015 / 17:03 Uhr
Ueli Maurer blickt zufrieden auf seine Zeit als Verteidigungsminister zurück.
Ueli Maurer blickt zufrieden auf seine Zeit als Verteidigungsminister zurück.

Adelboden - Bundesrat Ueli Maurer hat am Dienstag an seiner Jahresmedienkonferenz in Adelboden BE Bilanz über seine Amtszeit als Verteidigungsminister gezogen. Er zeigte sich zufrieden mit seiner Leistung.

4 Meldungen im Zusammenhang
Das Verteidigungsdepartement verlasse er mit einem guten Gefühl, da die Armeefinanzen gesichert seien, sagte Maurer auf der Tschentenalp oberhalb von Adelboden. Dass die Armee künftig mehr kosten darf als in den letzten Jahren, betrachtet Maurer als seinen grössten Erfolg. Das Armeebudget werde "nicht mehr den ständigen Beschlüssen des Parlaments ausgesetzt sein", sagte er.

Die Armee werde für vier Jahre planen können und gegen 5 Milliarden Franken im Jahr zur Verfügung haben. "Das war ein langer Kampf", sagte Maurer. Der Bundesrat hatte sich für einen tieferen Ausgabenplafond ausgesprochen, doch fand Maurer im Parlament schliesslich eine Mehrheit für das höhere Budget.

Flugzeugprojekt geerbt

Die grösste Niederlage Maurers war das Nein zum Kauf von Gripen-Kampfflugzeugen an der Urne. "Das Flugzeug ist das Projekt, das uns nicht gelungen ist", stellte der Verteidigungsminister fest. Verantwortlich dafür machte er seinen Vorgänger Samuel Schmid, ohne dessen Namen zu nennen. "Ich habe die Flugzeuggeschichte geerbt", sagte Maurer.

Das Projekt habe Jahre vorher begonnen. Die Situation sei damals falsch und naiv eingeschätzt worden. So sei man von Kosten in der Höhe von 2 Milliarden Franken ausgegangen. Er habe dann festgestellt, dass 3,5 bis 5,5 Milliarden nötig seien. Den Rüstungschef habe er damals entlassen. Und er habe beantragt, den Kauf zu verschieben. Das habe ihm den Vorwurf eingebracht, er wolle gar kein Flugzeug.

Armee in gutem Zustand

Maurer wiederholte auch die Kritik, die er bereits bei seinem Amtsantritt 2009 geäussert hatte. Die Armee sei in einem sehr schlechten Zustand gewesen, als er begonnen habe. Die Logistik habe nicht funktioniert, die Truppen seien nicht voll ausgerüstet gewesen. "Die Situation war ausserordentlich dramatisch und gefährlich für die Armee", sagte Maurer.

Nun sei die Armee in gutem Zustand. Dass er "die beste Armee der Welt" angestrebt habe, sei immer wieder belächelt worden. Doch in der Sicherheitspolitik gebe es keine Podestplätze. Wer nicht gewinne, verliere. "Die beste Armee der Welt" müsse daher die Vision bleiben.

Für das Nachrichtendienstgesetz

Nicht äussern wollte sich der scheidende Verteidigungs- und künftige Finanzminister zu seinen Visionen für das Finanzdepartement. Er nehme die üblichen 100 Tage in Anspruch, bevor er seine Pläne formuliere, sagte Maurer. Er freue sich aber auf das Departement. Es treffe nicht zu, dass ihn die Partei dazu gedrängt habe, die Finanzen zu übernehmen.

Maurer warb in Adelboden auch für das neue Nachrichtendienstgesetz. Dieses sei die richtige Antwort auf die modernen Bedrohungen und Risiken für die Schweiz. Gegen das Gesetz, das dem Nachrichtendienst erheblich mehr Kompetenzen gäbe, wurde das Referendum ergriffen. Kommt dieses zustande, wird die Abstimmung frühestens am 5. Juni 2016 stattfinden.

Nicht auf Bundesratskurs

Von der Linie des Bundesrates abgewichen ist Maurer in seiner Stellungnahme zur Durchsetzungsinitiative, über die bereits am 28. Februar abgestimmt wird. Das Volk solle entscheiden, sagte er auf eine entsprechende Frage - ohne zu erwähnen, dass der Bundesrat die Initiative ablehnt.

Angesprochen wurde Maurer ferner auf mögliche personelle Wechsel im Verteidigungsdepartement. Diese werde es im kommenden Jahr wohl geben, sagte er dazu. Das könnte auch Armeechef André Blattmann betreffen, der sein Vertrauen geniesse. Die Entscheide seien seinem Nachfolger Guy Parmelin überlassen. Zum FIFA-Skandal und Sepp Blatter hielt er fest, es habe Fehler gegeben, wies aber auch auf Blatters Verdienste hin.

Seinen Wettkampfgeist stellte Maurer beim Schlitteln mit den Medienschaffenden unter Beweis: Er war auf der aus Sicherheitsgründen eigens aufgeweichten Piste am schnellsten unterwegs. Auf dem Schnee liessen sich alle Hindernisse überwinden, erklärte er. Der Winter sei deshalb seine Lieblingsjahreszeit.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Banken hoffen, dass der neue Finanzminister Ueli Maurer für mehr ... mehr lesen
Bankenpräsident Patrick Odier: «Der Finanzminister könnte zusammen mit dem SECO mehr tun, um den Finanzplatz zu vermarkten.»
Eingereicht wurden lediglich vier Volksbegehren.
Bern - Verschnaufpause für die direkte Demokratie: Nur sechs neue Initiativen sind heuer lanciert worden, halb so viele wie 2014 und überaus wenige für ein nationales ... mehr lesen
Bern - Der Nationalrat hat nach dem ... mehr lesen
Die Armee erhält weitere Rüstungsgüter.
Guy Parmelin muss den Umbau der Armee anpacken.
Bern - Der neue Bundesrat Guy ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der ... mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 7°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 6°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 7°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wechselnd bewölkt
Genf 2°C 9°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 17°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten