Keine Weltuntergangs-Partys am «Magischen Berg»

Maya-Priester feiern Beginn einer neuen Ära

publiziert: Freitag, 21. Dez 2012 / 13:53 Uhr / aktualisiert: Freitag, 21. Dez 2012 / 16:23 Uhr

Mexiko-Stadt/Berlin/Bugarach - Dutzende Maya-Priester haben sich am Freitag zu Sonnenaufgang an der Ruine von Tikal in Guatemala versammelt. Mit der Begrüssung der ersten Sonnenstrahlen wollen sie statt dem Weltuntergang den Beginn einer neuen Ära feiern.

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Rund um ein Feuer im Zentrum des Hauptplatzes der im Dschungel gelegenen Ausgrabungsstätte verbrannten die Priester Kerzen und Harz von 13 verschiedenen Bäumen. Als Ehrengäste nahmen Guatemalas Präsident Otto Pérez und seine Kollegin aus Costa Rica, Laura Chinchilla, an der Zeremonie teil.

Während der Feier beteten die Priester für Einheit, Frieden und ein Ende von Diskriminierung und Rassismus. Zudem äusserten sie in ihren Gebeten die Hoffnung, dass die beginnende neue Epoche von 5200 Jahren eine «neue Morgendämmerung» bedeute.

Die Maya machen in Guatemala 40 Prozent der 14,3 Millionen Einwohner aus, leben aber häufig unter ärmlichen Bedingungen. Tikal liegt 550 Kilometer nördlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt.

Protest gegen offizielle Feier

Die Feiern zum Ende des vorangegangenen 5200 Jahre umfassenden Zeitzyklus hatten in Tikal am Donnerstagabend mit traditionellen Tänzen vor der grossen Pyramide begonnen. Der Platz vor der Pyramide war speziell beleuchtet.

Gegen die offizielle Feier in Tikal hatten am Donnerstag etwa 200 Ureinwohner Guatemalas protestiert. Das Maya-Volk nehme nicht an dem für Freitag geplanten Ereignis teil, erklärte der Chef der Vereinigung der Indigenen Organisationen von Petén, José Cac. Es handle sich um eine «rassistische und diskriminierende Feier», von der die Maya ausgegrenzt würden.

Rave-Partys verhindert

Ausser in Guatemala versammelten sich auch in Mexiko und Honduras Menschen zu Maya-Zeremonien. Der zeitliche Schnitt im Maya-Kalender gab Esoterikern in aller Welt Anlass zur Annahme, die Welt würde am Freitag untergehen. Viele suchten Zuflucht an als sicher geltenden «mystischen» Orten.

Zu einem dieser Orte gehört der «Magische Berg» beim südfranzösischen Dörfchen Bugarach. Dort verhinderten die Behörden am Freitag zwei Rave-Partys. Ausserdem wurden mehrere Menschen daran gehindert, den 1231 Meter hohen Berg zu besteigen.

Wissenschaftler sagen, die Idee vom Weltuntergang, die auch Hollywood mit Roland Emmerichs Film «2012» anregte, beruhe auf einem Missverständnis. Auf den 13. Kalenderzyklus der Maya folge lediglich eine neue Zeitperiode.

(bert/sda)

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Ich glaube, ich habe was wichtiges verpasst!

Seit den 60er Jahren ist der Maya-Kalender ein Begriff. Er gab und gibt verschiedenste Ereignisse preis und wer sich ein bisschen mit Tzolkin und Haab beschäftigt, weiss vor allem eines:

Es ist zwar bekannt, bzw. berechenbar, wie lange eine Kalenderperiode dauert. Aber kein Mensch, nicht einmal die Nachfahren der Maya können heute sagen, WANN der 0-Punkt des Kalenders anzusetzen ist.

Tja und ohne Startpunkt lässt sich auch kein Ende-Datum berechnen. Die völlig willkürliche Festlegung auf den 21.12.2012 muss aus der Hollywoodküche stammen.

Es ist zum Lachen! Noch vor wenigen Jahren hatten die Medien Erich von Däniken versucht, lächerlich zu machen und ihm Kalenderstart- und Endedaten in den Mund gelegt. Nun sind es die Medien selbst (zählen wir Hollywood als grösste Märchenkiste der Welt auch dazu), die mit frei erfundenen Weltuntergangsdaten Klamauk machen.

Und es finden sich sogar bis in die Grundfeste verdummte 2-Beiner, die sich überall auf der Welt - und offenbar auch in Tikal - versammeln, um ein Phantom zu feiern, während die eigentlichen Besitzer des Kalenders fernbleiben.

2-Beiner sind tatsächlich die mit Abstand dämlichste Erfindung der Götter. Dümmer als ein Loch im Schuh, solche Leute. Wären die in einem Käfig im Zoo eingesperrt, würde ich sie sogar füttern.
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