EU warnte Mazedonien vor einer «Kriegserklärung»

Mazedonische Armee verstärkte Offensive

publiziert: Sonntag, 6. Mai 2001 / 17:58 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 6. Mai 2001 / 18:25 Uhr

Skopje - Die mazedonischen Streitkräfte haben ihre Offensive gegen albanische Rebellen am Sonntag verschärft. Die Europäische Union (EU) warnte Mazedonien vor der Verhängung des Kriegszustandes.

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Die EU-Aussenminister drängten auf ihrem informellen Treffen im schwedischen Nyköping Mazedonien dazu, den Kriegszustand nicht zu verhängen. «Eine Kriegserklärung ist kein Schritt, den die EU zu diesem Zeitpunkt gerne sähe», sagte Schwedens Aussenstaatssekretär Hans Dahlgren in Nyköping.

Laut Dahlgren wollte der Koordinator der Aussen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, noch am Sonntag zu Gesprächen mit der Regierung nach Mazedonien abreisen. Er werde dabei von NATO-Generalsekretär George Robertson begleitet.

Die mazedonische Regierung ihrerseits bat die EU am Sonntag um Hilfe in ihrem Kampf gegen die albanischen Rebellen. Aussenminister Srdjan Kerim warnte, dass eine Tolerierung der Gewalt die Annäherung zwischen dem Balkan und der EU in Frage stellen könnte.

Schwere Artillerie

Die mazedonischen Einheiten setzten am Sonntag anders als zuvor schwerere Artillerie gegen Dörfer im Nordosten des Landes ein. Mehrere Häuser in der Ortschaft Vakcince wurden von Einschlägen getroffen. Die Armee sprach am Sonntagabend von Erfolgen, diverse Stellungen der Rebellen seien zerstört worden.

Bereits am Samstag hatte die Armee den Ring um mehrere Ortschaften in der Nähe der Grenze zur serbischen Provinz Kosovo dicht geschlossen. Wiederholte Aufrufe der Regierung an die Zivilisten, das Kampfgebiet zu verlassen, wurden offenbar bisher nur von wenigen befolgt.

Armeekreise in Skopje hatten am Samstag sechs zivile Todesopfer bei Angriffen auf Vaksince bestätigt. Die mitregierende Demokratische Albaner-Partei sprach von mindestens zehn toten Zivilisten allein in dem Ort. Drei Soldaten wurden verletzt, als sie an der Grenze zum Kosovo auf eine Mine fuhren.

Die Angriffe zur Vertreibung der albanischen Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee UÇK hatten am Donnerstag begonnen. Zuvor hatten Rebellen zehn Angehörige der mazedonischen Sicherheitskräfte getötet.

Regierung diskutiert «Kriegserklärung»

Am Samstagabend hatte die mazedonische Regierung nach Angaben des Verteidigungsministers Ljubco Georgievski «gründlich» über die Verhängung des Kriegszustands diskutiert.

Damit das Kriegsrecht in Kraft treten kann, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament nötig. Zudem müssen zuvor die anderen Parteien angehört werden. Ein Entscheid kann laut Georgievski frühestens am Dienstag fallen. Das Kriegsrecht würde den Streitkräften mehr Kompetenzen einräumen.

Trotz der Kämpfe soll Mazedoniens Präsident Trajkovski nach offiziellen Angaben in Skopje wieder Gespräche mit Albaner-Vertretern über eine Verbesserung der Rechte der albanischen Minderheit aufgenommen haben.

(kil/sda)

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