Publikumskonferenz

Mehr Lob als Schimpf für das Schauspielhaus Zürich

publiziert: Donnerstag, 24. Jan 2002 / 07:33 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 24. Jan 2002 / 11:02 Uhr

Zürich - Wesentlich mehr Lob als Schimpf war am Mittwochabend im voll besetzten Schiffbau des Schauspielhauses Zürich zu hören. Die vierköpfige Direktion stand dem Publikum hellhörig und einfühlsam Red und Antwort.

Das Schauspielhaus Zürich.
Das Schauspielhaus Zürich.
Erste Publikumskonferenz am Schauspielhaus Zürich Ohne Schimpf und Schande Dem künstlerischen Direktor Christoph Marthaler hats gefallen. "Hoffentlich auf bald. Bleiben Sie bei uns", sagte er zum Schluss der zweistündigen Veranstaltung, die vom Journalisten Erich Gysling routiniert und gut gelaunt moderiert wurde.

Bildungsbürgerliche Kritik

Wer Schimpftiraden aus dem 500-köpfigen Publikum oder gar ein gegenseitiges Hickhack zwischen Direktion und Publikum erwartet hatte, sah sich getäuscht. Es gab Kritik, teilweise genüsslich vorgetragene, aber selbst sie hatte zumeist bildungsbürgerliches Niveau. Scharfe Vorwürfe wie Marthaler und seine Leute zeigten ein "Unterhosentheater mit Klamauk", blieben eher selten.

Auf der anderen Seite der Beliebtheitsskala formierte sich eine starke Fangemeinde. Eine Welt im Umbruch brauche ein Theater im Umbruch, meinte sie. Ein vielfältiges Theater mit Sprengkraft also, wie es die künstlerische Direktion Marthaler bisher gezeigt habe.

Schliesslich meldeten sich kritisch Wohlwollende zu Wort. Jene Frau etwa, die Marthalers Theater verstehen möchte, aber Hilfe wie Einführungen in die Stücke braucht. Chefdramaturgin Stefanie Carp erinnerte an das monatliche Programmfaltblatt, das wesentliche Informationen zu den Stücken enthalte, stellte aber weitere Massnahmen in Aussicht, um dem Publikumswunsch zu entsprechen.

Flexiblere Abonnenemts

Vier Themen schnitt Erich Gysling an: die Abonnements, das künstlerische Konzept, die Häuser Schiffbau und Pfauen sowie die Finanzen. Bei den Abonnements wünscht sich das Schauspielhaus eine Flexibilisierung, weg vom festen, hin zum Abo für neue Stücke oder Uraufführungen. Geplant sei auch ein Generalabonnement, sagte Direktionsassistent Christoph Stuehn.

Künstlerisch ist Marthaler dem ruhigen, assoziativen Bildertheater verpflichtet. Neuestes Beispiel ist Schuberts "Schöne Müllerin". Der Pfauen, wo das Schauspielhaus die meisten Publikumsabgänge zu verschmerzen hat, soll - so die Direktion unisono - auch in Zukunft eine wichtige Bühne bleiben.

Forderung nach Subventionserhöhung

Die schlechte finanzielle Situation am Schauspielhaus führt der kaufmännische Direktor Marcel Müller auf das im internationalen Vergleich hohe Einnahmesoll von 30 Prozent zurück. Mit 25,5 Millionen Franken Subventionen und einer budgetierten Auslastung von 70 Prozent könne ein modernes Theater nicht funktionieren. Die Subventionen müssten erhöht werden, forderte Müller.

(bb/sda)

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