Festgenommen oder Hausarrest

Mehrere Dissidenten auf Kuba vor geplanter Kunstaktion festgenommen

publiziert: Mittwoch, 31. Dez 2014 / 11:21 Uhr
Die jüngsten Festnahmen in Kuba dürften US-Kritikern der Annäherung zwischen beiden Ländern neuen Auftrieb geben.
Die jüngsten Festnahmen in Kuba dürften US-Kritikern der Annäherung zwischen beiden Ländern neuen Auftrieb geben.

Havanna - Vor einer provokanten Kunstaktion in Havanna sind mehrere Dissidenten festgenommen oder unter Hausarrest gestellt worden. Der Dissident Elizardo Sánchez sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP, er wisse von zehn Fällen.

4 Meldungen im Zusammenhang
Die Bloggerin Yoani Sánchez teilte auf ihrer Internetseite «14ymedio» mit, sie sei zuhause festgesetzt worden, während ihr Mann Reinaldo Escobar vor dem Haus mit dem befreundeten Dissidenten Eliecer Avila festgenommen worden sei.

Die Performancekünstlerin Tania Bruguera, die zu der Kunstaktion aufgerufen hatte, war derweil unauffindbar. Bruguera hatte ihre Landsleute dazu aufgerufen, am Dienstag auf den zentralen Revolutionsplatz der Hauptstadt Havanna zum Mikrofon zu greifen, um ihre Wünsche für die Zukunft des Landes zu äussern.

«Das Werk wird ein künstlerisches Ereignis sein, das den Kubanern erlauben wird, aufzustehen und selbst darüber zu sprechen, was sie zu Beginn des neuen Jahrs bewegt», schrieb Bruguera in dem über das Internet verbreiteten Aufruf.

Ihre Bewegung Yo tambien exijo (Auch ich fordere) erklärte am Dienstag, sie habe die Polizei kontaktiert, um den Verbleib von Bruguera zu erfahren.

Kleine Versammlung

Vor ihrer Wohnung stiessen AFP-Journalisten auf zwei Zivilpolizisten. Dennoch konnten sich rund 20 Dissidenten auf dem Revolutionsplatz versammeln. Die kleine Versammlung wurde von zahlreichen Polizisten überwacht.

Der Platz vor dem Regierungssitz in Havanna ist der traditionelle Ort für politische Kundgebungen, doch werden dort im Allgemeinen keine unabhängigen Veranstaltungen geduldet. Die Ankündigung Kubas und der USA vor einigen Tagen, nach einem halben Jahrhundert wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen, hat jedoch die Hoffnung auf Wandel geweckt.

Die jüngsten Festnahmen in Kuba dürften US-Kritikern der Annäherung zwischen beiden Ländern neuen Auftrieb geben. Unter den Kritikern sind zahlreiche Mitglieder des US-Kongresses, die gefordert hatten, es müsse zunächst Zugeständnisse bei den Menschenrechten geben.

Kritik der USA

Die USA haben die Festnahme mehrerer kubanischer Dissidenten scharf kritisiert. «Wir verurteilen die anhaltende Drangsalierung und wiederholten willkürlichen Festnahmen durch die kubanische Regierung scharf», teilte das US-Aussenministerium am Mittwoch mit.

Das teils gewaltsame Vorgehen der Führung in Havanna diene dazu, «Kritiker zum Schweigen zu bringen, friedliche Versammlungen sowie die Meinungsfreiheit einzuschränken und Bürger einzuschüchtern». Die USA seien «tief besorgt» über die jüngsten Berichte über Festnahmen friedlicher Mitglieder der Zivilgesellschaft und Aktivisten.

(jbo/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Havanna - Kurz nach der diplomatischen Annäherung zwischen Kuba und den USA beklagen Menschenrechtler die Zunahme politisch motivierter Festnahmen in dem sozialistischen Karibikstaat. Im Dezember seien mindestens 489 Aktivisten vorübergehend in Gewahrsam genommen worden. mehr lesen 
Die Online-Zeitung der Dissidentin Yoani Sánchez erhält erstmals eine Akkreditierung.
Havanna - Die Online-Zeitung der bekannten kubanischen Dissidentin Yoani Sánchez darf erstmals offiziell über eine Staatsveranstaltung auf Kuba berichten. «14ymedio» erhielt eine ... mehr lesen
Havanna - Am Internationalen Tag der Menschenrechte haben die ... mehr lesen
Kubas Staatschef Raúl Castro.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung ... mehr lesen  
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen  
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen ... mehr lesen
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen trüb und nass
Lugano 8°C 12°C anhaltender Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten