Mehrere Tote bei neuen Ausschreitungen in Kenia

Auch in anderen Teilen des ostafrikanischen Landes gingen Sicherheitskräfte mit Tränengas und scharfer Munition gegen Demonstranten vor, die gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mwai Kibaki protestierten.

In Mombasa, dem touristischen Zentrum an der Küste, wurden unbestätigten Berichten zufolge vier Menschen getötet; die Polizei sprach von einem Toten. Nach dem Freitagsgebet hatten sich tausende Muslime zu Protesten versammelt.

Auch gegen sie ging die Polizei gewaltsam vor. Im Südwesten des Landes starben zudem bei Kämpfen rivalisierender Volksgruppen Behördenangaben zufolge vier Menschen.

Neue Strategie angekündigt

Bei den Kämpfen zwischen Anhängern Kibakis und seines Herausforderers Raila Odinga sind bislang etwa 700 Menschen getötet worden. Odinga erkennt Kibakis Sieg bei den Präsidentenwahl vom 27. Dezember nicht an und spricht von Wahlbetrug. Die Anhänger der Opposition demonstrieren seit Mittwoch landesweit.

Am Freitag will Odingas Orange Demokratiebewegung (ODM) die Demonstrationen beenden und ihre Strategie ändern. Künftig sollen Firmen boykottiert werden, die Kibaki unterstützen, darunter eine Bank und Transportunternehmen, wie Parteisprecher Salim Lone sagte.

Regierungssprecher Alfred Mutua sagte dazu, das Volk könne machen, was es wolle. Er gehe davon aus, dass der Boykottaufruf fehlschlage.

Unterdessen nahm ein internationales Vermittlungsteam, dem der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan vorsteht, seine Arbeit auf. Annan selbst musste seine Reise wegen einer Erkrankung verschieben.

(bert/sda)