Meilenstein für Wawrinka: Marathon-Mann im Achtelfinal

publiziert: Dienstag, 4. Sep 2007 / 08:51 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 4. Sep 2007 / 09:14 Uhr

Stanislas Wawrinka (ATP 49) hat erstmals bei einem ganz grossen Turnier die Achtelfinals erreicht. Beim US Open schaltete er in 3:39 Stunden den Amerikaner Robby Ginepri (ATP 64) mit 5:7, 6:4, 4:6, 6:4, 6:3 aus. Nächster Gegner ist Juan Ignacio Chela (Arg/20).

Dieser Mann kennt keine Schmerzen: Stanislas Wawrinka.
Dieser Mann kennt keine Schmerzen: Stanislas Wawrinka.
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Damit stehen erstmals in der Open Era zwei Schweizer beim gleichen Grand-Slam-Turnier in der Runde der letzten 16. Roger Federer hatte in der Nacht auf heute Dienstag die Möglichkeit, mit einem Sieg gegen Feliciano Lopez (ATP 60) wieder vorzulegen und schon in die Viertelfinals einzuziehen.

Der Marathon-Mann kennt keine Schmerzen

Stanislas Wawrinka erwies sich einmal mehr als Marathon-Mann und gewann auch seinen achten Major-Match über die volle Distanz. Er wies sich erneut in der Schlussphase über eine sehr gute physische und mentale Verfassung aus und entschied die letzten vier Games für sich.

Der Erfolg ist keine Selbstverständlichkeit, hatte doch Ginepri 2005 auf seinem Weg in den Halbfinal hintereinander in fünf Sätzen gegen Tommy Haas, Richard Gasquet und Guillermo Coria gewonnen, ehe er den Finaleinzug gegen Andre Agassi auch erst im fünften Satz verpasste.

Spielerisch war die Partie auf dem zweitgrössten Platz keine Offenbarung. Bei beiden Spielern wechselten sich Höhen und Tiefen regelmässig ab; beide hätten gewinnen können, Ginepri wird vor allem der Phase nachtrauern, als er im vierten Satz bei Aufschlag Wawrinka 4:3 und 30:0 führte.

Wawrinka hatte deutlich mehr Spielanteile, konnte aber nur fünf von 19 Breakchancen nutzen. Er war dennoch zufrieden: «Den Unterschied hat vor allem mein Aufschlag gemacht. Die ersten drei Sätze waren nicht überragend, aber nachher haben wir beide sehr gut gespielt.»

Erstmals im Achtelfinal

Auf welche Weise der Erfolg zustande kam, ist ohnehin sekundär. Wawrinka hat mit dem erstmaligen Erreichen des Achtelfinals einen Meilenstein gesetzt. Bislang war er fünfmal in den Sechzehntelfinals gescheitert.

Erschwerend kam hinzu, dass er einer doppelten physischen Belastung ausgesetzt war: Während der ganzen Partie schmerzte der Oberschenkel, beim ersten Matchball übertrat er sich zudem den Knöchel.

Nur unter Schmerzen konnte er die verbleibenden vier Punkte beenden. «Ich werde morgen sehen, wie es geht», erklärte der 22-Jährige, der leicht hinkend zum Medientermin erschienen war.

Gestern, nach intensiver Pflege und einem leichten lockeren dreissigminütigen Training, konnte er dann Entwarnung geben: «Es geht besser und ich werde sicher antreten.» Allerdings wird er mit einem etwas stärkeren Tape spielen als sonst, um das Risiko zu minimieren.

Chancen bleiben gut

Falls er im Vollbesitz seiner physischen Kräfte sein sollte, was nach zwei Fünfsätzern ohnehin nicht selbstverständlich ist, bleiben seine Chancen gut: Gegen Chela, der gegen Ivan Ljubicic (Kro/12) nach 1:2-Satzrückstand noch gewann, hat er eine 2:0-Bilanz.

Viertelfinalgegner wäre dann ein Spanier: Rafael Nadal oder David Ferrer. So weit will Wawrinka aber noch nicht schauen: «Es wird sicher eine schwierige Partie, Chela spielt sehr gut.»

Allerdings ist der Argentinier nicht gerade als nervenstark bekannt und geriet auch gegen Ljubicic nach 5:0-Vorsprung im Entscheidungssatz noch einmal leicht ins Zittern, ehe er die Partie mit 6:3 beendete.

«98 Prozent aller Spieler können ins Zittern kommen», weiss Wawrinka, «es geht nur darum, sie auch so weit zu bringen.»

Dritter Schweizer im Viertelfinal?

Mit dem Sieg hat Stanislas Wawrinka jetzt schon Bemerkenswertes erreicht, er ist der achte Schweizer in einem Major-Achtelfinal nach Colin Dowdeswell, Heinz Günthardt, Jakob Hlasek, Marc Rosset, Lorenzo Manta, Roger Federer und Michel Kratochvil.

Mit einem Sieg gegen den feingliedrigen Argentinier wäre er erst der dritte Schweizer Viertelfinalist beim verrücktesten Grand-Slam-Turnier nach Günthardt und Federer.

Resultate

Männer:
Einzel 3. Runde: Stanislas Wawrinka (Sz) s. Robby Ginepri (USA) 5:7, 6:4, 4:6, 6:4, 6:3. Novak Djokovic (Ser/3) s. Juan Martin Del Potro (Arg) 6:1, 6:3, 6:4. Ernests Gulbis (Lett) s. Tommy Robredo (Sp/8) 6:1, 6:3, 6:2. Carlos Moya (Sp/17) s. Philipp Kohlschreiber (De) 4:6, 7:5, 7:6 (7:5), 4:6, 6:4. Juan Monaco (Arg/23) s. Agustin Calleri (Arg) 7:6 (7:5), 6:2, 6:4.

Achtelfinals: Andy Roddick (USA/5) s. Tomas Berdych (Tsch/9) 7:6, 2:0 w.o. -- Viertelfinal-Tableau: Federer (1) /Lopez - Roddick (5), Dawydenko (4)/Lee - Haas (10)/Blake (6); Gulbis/ Moya (17) - Monaco (23)/Djokovic (3), Wawrinka/Chela (20) - Ferrer (15)/Nadal (2).

Frauen:
Einzel Achtelfinals: Justine Henin (Be/1) s. Dinara Safina (Russ/15) 6:0, 6:2. Jelena Jankovic (Ser/3) s. Sybille Bammer (Ö/19) 6:4, 4:6, 6:1. Swetlana Kusnezowa (Russ/4) s. Victoria Asarenka (WRuss) 6:2, 6:3. Venus Williams (USA/12) s. Ana Ivanovic (Ser/5) 6:4, 6:2. Shahar Peer (Isr/18) s. Agnieszka Radwanska (Pol/30) 6:4, 6:1. Agnes Szavay (Un) s. Julia Wakulenko (Ukr) 6:4, 7:6 (7:1).

Viertelfinal-Tableau: Henin (1) - Serena Williams (8), Jankovic (3) - Venus Williams (12); Szavay - Kusnezowa (4), Tschakwetadse (6)/Paszek - Peer (18).

Frauen-Doppel, 3. Runde: Kveta Peschke/Rennae Stubbs (Tsch/Au/6) s. Martina Hingis/Daniela Hantuchova (Sz/Slk) 4:6, 6:3, 6:4.

(von Marco Keller/Si)

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