Merkel will Holocaust-Klarstellung vom Papst

publiziert: Dienstag, 3. Feb 2009 / 16:28 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 3. Feb 2009 / 17:18 Uhr

Berlin - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat von Papst Benedikt XVI. eine Klarstellung zur umstrittenen Wiederaufnahme des Holocaust-Leugners Richard Williamson in die katholische Kirche gefordert.

«Es ist im Allgemeinen nicht an mir, innerkirchliche Entscheidungen zu bewerten oder zu kommentieren», sagte Angela Merkel.
«Es ist im Allgemeinen nicht an mir, innerkirchliche Entscheidungen zu bewerten oder zu kommentieren», sagte Angela Merkel.
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«Es ist im Allgemeinen nicht an mir, innerkirchliche Entscheidungen zu bewerten oder zu kommentieren», sagte Merkel bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Allerdings sei dies anders, «wenn durch die Haltung des Vatikan der Eindruck entsteht, dass es die Leugnung des Holocaust geben könnte.»

Von Seiten des Papstes und des Vatikans müsse «sehr eindeutig» klargestellt werden, «dass es hier keine Leugnung geben kann, dass es einen positiven Umgang mit dem Judentum insgesamt geben muss», sagte Merkel. «Diese Klarstellung ist aus meiner Sicht noch nicht ausreichend erfolgt.»

Offenes Leugnen

Allerdings sei sie als protestantische Christin dadurch ermutigt, dass aus der katholischen Kirche viele Stimmen eine Klarstellung, in welcher Form auch immer, forderten.

Papst Benedikt hatte die von seinem Vorgänger Johannes Paul II. vor 20 Jahren verfügte Exkommunikation von vier Bischöfen der ultrakonservativen Pius-Bruderschaft aufgehoben.

Zu ihnen zählt auch der Brite Richard Williamson, der den Völkermord der Nazis an sechs Millionen europäischen Juden und die Existenz von Gaskammern in den Vernichtungslagern offen leugnet.

Der Entscheid wurde von Überlebenden des Holocausts, progressiven Katholiken, US-Kongressabgeordneten und dem Zentralrat der Juden in Deutschland heftig kritisiert.

(sl/sda)

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