Mikaelian: Mit 15 Kilo weniger zu mehr Erfolgen

publiziert: Sonntag, 17. Okt 2004 / 21:55 Uhr

Zürich - Manch ein Zuschauer der Swisscom Challenge stellte sich gestern die Frage: Ist diese gertenschlanke Spielerin wirklich Marie-Gaïané Mikaelian? Ja, sie ist es. Die bis auf Platz 176 abgerutschte Waadtländerin qualifizierte sich für das Hauptfeld und hofft auf einen Neuanfang bei ihrem Lieblingsturnier.

Marie-Gaïané Mikaelian: Vom Pummelchen zur durchtrainierten Athletin.
Marie-Gaïané Mikaelian: Vom Pummelchen zur durchtrainierten Athletin.
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Die dreifache Saison-Finalistin Flavia Pennetta wusste gestern verschiedentlich nicht, wie ihr geschah: Marie-Gaïané Mikaelian prügelte auf die Bälle ein wie früher, diktierte die Punkte mit aggressivem Spiel wie früher und -- anders als früher -- lief ziemlich gut und ermöglichte ihrer Gegnerin so nur wenige leichte Punkte.

"Ich habe in drei Monaten 15 Kilo verloren", so Mikaelian nach ihrem Sieg, der ihr einen Platz im Haupttableau eintrug.

Gewichtsreduktion trotz Knöcheloperation

15 Kilo in drei Monaten abgenommen und dies erst noch bei einem reduzierten Sportprogramm: Wenn Mikaelian ihr Erfolgsgeheimnis verraten würde, könnte ihr dies bei Leuten, die mit überschüssigen Pfunden kämpfen, wohl ein kleines Vermögen einbringen. Sie will aber nicht, verhehlt aber ihre Zufriedenheit nicht: "Das behalte ich für mich, aber ich bin sehr stolz."

Nach Wimbledon hatte sie sich in der Zürcher Schulthess-Klinik der Knöcheloperation unterzogen, die wegen einer Knochenabsplitterung nötig geworden war. Mit eiserner Disziplin reduzierte sie dann ihr Gewicht, und seit Anfang September hat sie das Training wieder aufgenommen. Dass sie nun in Kloten, bei ihrem erst dritten Turnier, schon wieder drei Gegnerinnen aus den Top 50 bezwingen konnte, überrascht sie selber ein bisschen: "Angesichts meines Formstandes hätte ich vor Turnierbeginn eigentlich nicht damit gerechnet, mich zu qualifizieren."

Kloten als Lieblingsturnier

Kloten war aber für Mikaelian schon immer ein gutes Pflaster. Rückblende ins Jahr 2001: Als unbekannte Spielerin eliminiert sie Jelena Dementjewa und Tatjana Panowa und stösst in die Viertelfinals vor. Ein Jahr später begeistert sie die Zuschauer mit ihrem Herz erfrischenden Offensivspiel erneut und erreicht nach Siegen gegen Magdalena Maleeva und Jelena Dementjewa erneut die Runde der letzten acht. Die Partie gegen Dementjewa ist ihr in besonderer Erinnerung geblieben: "Das war so etwas wie der Durchbruch."

Zwei Jahre nach dem letzten Exploit im Schluefweg, um viele Verletzungen und Enttäuschungen reicher, soll nun wiederum Kloten den Aufschwung einleiten: "Für mich ist das wie eine neue Karriere", so Mikaelian mit ihrem typischen, ansteckenden Lachen. Trotz aller Malaise hat sie stets das berühmte Licht am Ende des Tunnels gesehen: "Ich hatte nie wirklich ganz genug vom Tennis. Ich habe meine ganze Jugend dem Tennis gewidmet, so leicht gebe ich nicht auf."

Kurzfristig, spätestens bis etwa März 2005, möchte sie wieder unter die Top 100 zurückkehren. Längere Ziele fasst sie verständlicherweise noch nicht ins Auge. Es ist aber klar, dass sie, wenn sie gesund und fit bleibt, das Potenzial hat, ihr bislang bestes Ranking, Platz 33 (Januar 2003), zu übertreffen. Weitere Schritte in die richtige Richtung kann sie in dieser Woche bei ihrem Lieblingsturnier machen. Wie Flavia Pennetta zu schlagen ist, weiss sie ja schon.

(von Marco Keller, Kloten/Si)

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