Comeback

Mike Tyson steigt wieder in den Ring

publiziert: Donnerstag, 11. Okt 2001 / 11:57 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 11. Okt 2001 / 12:31 Uhr

Kopenhagen - Mike Tyson kehrt ein Jahr nach seinem letzten und bizarren Kampf in den Ring zurück. Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister aus den USA unternimmt am Samstag gegen Mitternacht in Kopenhagen einen WM-Test gegen den Dänen Brian Nielsen.

Tyson ist nach überstandenen Rückenproblemen und den Vergewaltigungs-Vorwürfen froh, zum dritten Mal seit Anfang 2000 in Europa kämpfen zu können. Frühere Fights gaben wegen rätselhaften Verhaltens von «Iron-Mike» oder seiner Gegner keinen Aufschluss über das Leistungsvermögen des Exweltmeisters. Seit Anfang 1999 stand Tyson nur gerade über elf Runden im Ring.

Ersichtlich war jeweils, dass Tyson wegen mangelnder Kampfaktivität das Distanzgefühl und das Timing abhanden gekommen war. Er wirkte zwar immer noch furchteinflössend und blieb daher ein Zuschauer-Magnet, doch die hohe Schlagfrequenz und seine Explosivität schien er eingebüsst zu haben. «Ich habe die Kämpfe jeweils in erster Linie durch Einschüchterung und Brutalität beenden können», gab Tyson zu. «Doch jetzt fühle ich mich wieder so fit wie in meinen besten Jahren. Nielsen wird es zu spüren bekommen.»

Längerer Europa-Aufenthalt geplant

Für Tyson (48 Siege, 42 vorzeitig, 3 Niederlagen, 2 Kämpfe ohne Wertung) dürfte Brian Nielsen keine hohe Hürde abgeben -- 40 000 Zuschauer im Kopenhager «Parken»-Fussballstadion hin oder her. Nielsen boxte bisher mit wenigen Ausnahmen nur «Nobodys». Daher rührt das auf den ersten Blick starke Palmarès (62 Siege, davon 43 vorzeitige, 1 Niederlage). Als bedeutendste Erfolge kann er zwei vorzeitige Siege gegen ehemalige Kurzzeit-Schwergewichts- Weltmeister, Tim Whiterspoon und Tony Tubbs, vorweisen. Noch wertvoller wäre eigentlich der Punktsieg im Januar 1997 über zwölf Runden im Kampf um einen unbedeutenden «Buchstaben-WM-Titel» (IBO) gegen den ehemaligen Langzeit-Schwergewichts-Weltmeister Larry Holmes gewesen; aber das Verdikt in jenem Fights war sehr umstritten.

Tyson weilt schon seit einer Woche in Kopenhagen. Er kam drei Tage früher als geplant, um sich an die Kälte zu gewöhnen. «Zu 99,9 Prozent wird Tyson gewinnen», sagte dessen Trainer Tommy Brooks, der einst beim dreifachen Schwergewichts-Weltmeister Evander Holyfield in der Ecke stand. Die Dänen verfolgen derweil das «Phänomen Tyson» mit wohligem Gruseln: Tyson is in Town und hat kaum eine ruhige Minute. Einen Nachtklub-Besuch musste er wegen des Massenandrangs abbrechen, eine Medienkonferenz verlief chaotisch.

Im Falle eines Sieges dürfte Tyson einen WM-Kampf gegen den Sieger der WBC- und IBF-WM-Revanche vom 17. November in Las Vegas zwischen Hasim Rahman (USA) und Lennox Lewis (Gb) erhalten. Bei einem erneuten Sieg von Rahman könnten die Verhandlungen allerdings zäh verlaufen. Denn Rahmans Promoter ist ein gewisser Don King, von dem sich Tyson vor nicht allzu langer Zeit in Unfrieden getrennt hat.

Tyson, der vor rund acht Jahren zum Islam konvertierte, verurteilt übrigens die terroristischen Anschläge am 11. September in New York und Washington: «Es gibt keine Worte, um diesen Akt zu beschreiben, aber man darf ihn nicht an den Moslems festmachen.» In den USA werden Muslime zur Zeit scheel angeschaut. Nicht zuletzt deshalb will Tyson nach dem Kampf gegen Nielsen noch eine Weile in Europa bleiben.

(bb/sda)

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