Milan Kundera erhält Staatspreis Tschechiens

publiziert: Donnerstag, 18. Okt 2007 / 12:25 Uhr

Prag - Der in Frankreich lebende Erfolgsautor Milan Kundera («Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins») erhält den wichtigsten Literaturpreis seines Heimatlandes Tschechien.

Ein «Essay-Duell» führte u.a. zu dem anhaltend schlechten Verhältnis Kunderas zu Tschechien.
Ein «Essay-Duell» führte u.a. zu dem anhaltend schlechten Verhältnis Kunderas zu Tschechien.
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Man rechne allerdings nicht damit, dass Kundera (78) bei der feierlichen Preisverleihung zum Nationalfeiertag am 28. Oktober erscheine, berichteten Zeitungen in Prag.

Kundera liegt seit Jahrzehnten im Clinch mit seinem Vaterland und hat beispielsweise Neuauflagen vieler Werke in seiner Muttersprache untersagt.

Der mit Unterbrechungen seit 1920 vergebene tschechische Staatspreis für Literatur ist mit 300'000 tschechischen Kronen (etwa 18'000 Franken) dotiert.

Hoffnung auf Annäherung

Es sei «paradox, dass Kundera den Tschechen vorenthält, seine Werke kennenzulernen», schrieb die Tageszeitung «Lidove Noviny».

Mit dem Staatspreis sei die Hoffnung verbunden, dass der als medienscheu geltende Autor die Übersetzung und Herausgabe seiner Romane in Tschechien beschleunige.

Als «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» 22 Jahre nach der Erstveröffentlichung in Paris im vergangenen Jahr offiziell auch in Prag erschien, wurde das Buch sofort ein Bestseller. Kundera, Jahrgang 1929, ist in Brno (Brünn) geboren.

Gespaltenes Verhältnis zu Tschechien

Als Grund für sein gespaltenes Verhältnis zu Tschechien gilt ein legendäres «Essay-Duell» mit dem Autorenkollegen und späteren Präsidenten Vaclav Havel.

1968 schrieb Kundera, sein Land werde aus der Niederschlagung der Reformbewegung «Prager Frühling» gestärkt hervorgehen. Havel antwortete 1969 in einer Replik, Kundera unterliege einer «demagogischen Selbsttäuschung».

(tri/sda)

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