Milans Erinnerungen an München

publiziert: Mittwoch, 2. Mai 2007 / 00:03 Uhr

Milan muss für die dritte Finalqualifikation in der Champions League innert fünf Jahren am Mittwoch im Rückspiel Halbfinals Manchester United bezwingen. Den Engländern reicht ein Remis zur Promotion.

Milans Trainer Carlo Ancelotti will wieder jubeln.
Milans Trainer Carlo Ancelotti will wieder jubeln.
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Wayne Rooneys 3:2-Siegtor in der Nachspielzeit des Hinspiels vor einer Woche im Old Trafford veränderte die Ausgangslage. «Sie haben einen kleinen Vorteil, doch das Tor ändert wenig», relativierte Carlo Ancelotti das späte Gegentor.

«Man muss ohnehin spielen, um zu gewinnen. Es gibt keine andere Lösung», sagte Milans Trainer. «Wenn wir so spielen wie in der ersten Stunde im Old Trafford, dann werden wir weiterkommen.» Man dürfe den Spielern von Manchester zu keinem Zeitpunkt des Spiels Luft lassen, verriet Ancelotti das Erfolgsrezept.

Das Rückspiel hatte bei den Mailändern am Wochenende Auswirkungen auf den nationalen Meisterschaftsbetrieb; Ancelotti schonte beim 1:0-Erfolg gegen Torino sechs Stammspieler. Auch Kaka, neunfacher Torschütze in der Champions League, wurde nicht eingesetzt. Mit seinen beiden Toren hatte der Brasilianer die Rossoneri im Manchester bis zur Pause 2:1 in Führung gebracht.

«Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit des Hinspiels, können wir die United schlagen», glaubt Kaka und ergänzte selbstbewusst: «Wir werden einen Coup landen wie gegen die Bayern.» Auch die Münchner hatten im Hinspiel in der Nachspielzeit noch ein (vermeintlich) wichtiges Tor (2:2) erzielt, verloren dann aber das Rückspiel und schieden aus.

Die Qualitäten von Filippo Inzaghi

Wie im Rückspiel gegen Bayern wird Ancelotti im Angriff auf die Qualitäten von Filippo Inzaghi setzen, der das 2:0 in München nach herrlicher Vorarbeit von Clarence Seedorf schoss. «Gilardino hat erst ein Tor in der Champions League erzielt. Er ist noch nicht erfahren genug, um mit dem Druck in diesem Wettbewerb umzugehen», begründete Ancelotti die Umstellung.

«Ich fühle mich wie vor der Partie in München. Ich bin bereit für Manchester», gab sich auch Inzaghi siegesgewiss. Und Gennaro Gattuso, der nimmermüde Kämpfer in Milans Mittelfeld, wandte sich im «Corriere della Sera» unter dem Titel «Cuore Milan» an die Fangemeinde der Milanisti: «Auch im Namen meiner Mannschaftskollegen bitte ich darum, uns am Mittwoch im San Siro zu unterstützen.» Er forderte eine Stimmung, wie sie im Old Trafford geherrscht hatte: «Heiss und korrekt.»

ManU hat viele Fortschritte gemacht

Manchester United hat an Milan und das Giuseppe-Meazza-Stadion schlechte Erinnerungen. Dreimal scheiterten die Mancunians am sechsfachen europäischen Champion, und dreimal gelang ihnen auf italienischem Boden kein Treffer. 1958 und 1969 scheiterte ManU im Halbfinal der Meisterklasse an der AC Milan, vor zwei Jahren eliminierten die Mailänder das Team von Alex Ferguson im Achtelfinal.

«Manchester United hat im Vergleich zu 2005 viele Fortschritte gemacht», sagte Ancelotti. «Rooney und Ronaldo sind erfahrener und effektiver geworden.» Junge Burschen seien sie gewesen, bestätigt Rooney, das habe sich gegen eine erfahrene Mannschaft mit Spielern wie Paolo Maldini gezeigt. «Wir sind als Team reifer geworden. So können wir hoffentlich nach Mailand fahren und den Job beenden», so Rooney.

Bescheidener gibt sich Ferguson. «Ich würde nicht sagen, dass wir die Favoriten sind. Aber wir haben uns eine grosse Chance eröffnet. Ein Tor Vorsprung ist ein grosser Vorteil im Europacup», so der Schotte, der weiterhin Sorgen um seinen Abwehrverbund hat. Gary Neville, Mikael Silvestre und Patrice Evra fallen mit Sicherheit aus.

ManU hofft auf die Rückkehr der zuletzt verletzten Rio Ferdinand und Nemanja Vidic. «Die Chance ist da, dass wir ein Tor zulassen werden. Deshalb müssen wir skoren», gibt Ferguson zu. Oder wie es Paul Scholes formulierte: «Wir scheinen nie den einfachen Weg zu nehmen. Also ist weiter mit Aufregendem zu rechnen.»

Zusätzliches Selbstvertrauen holte sich Manchester beim 4:2-Erfolg am Samstag bei Everton, nachdem die «Red Devils» bis zur 50. Minute 0:2 in Rückstand geraten waren. Der Vorsprung in der Premier League auf den schärfsten Rivalen Chelsea beträgt fünf Punkte.

Gegen die «Blues» spielt Manchester am 19. Mai -- vier Tage vor dem Champions-League-Final in Athen -- den Final im FA Cup. So ist für Manchester United noch immer das Triple möglich -- wie 1999, als ManU letztmals in einem europäischen Final stand und Bayern München in letzter Minute 2:1 besiegte.

(smw/Si)

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