Mindestens 100 Tote bei LTTE-Selbstmordanschlag

publiziert: Montag, 16. Okt 2006 / 12:36 Uhr / aktualisiert: Montag, 16. Okt 2006 / 17:40 Uhr

Colombo - Bei einem der schwersten Selbstmordanschläge in Sri Lanka sind mindestens 100 Menschen getötet worden. Unter den Toten sind viele Soldaten, aber auch einige Zivilisten.

Sri Lankas Armee auf Patrouille. (Archivbild)
Sri Lankas Armee auf Patrouille. (Archivbild)
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Die Opferzahl könne noch steigen, weil viele Leichen in Stücke gerissen worden seien. Mehr als 100 Menschen seien verletzt worden, teilte die Armee mit. Der Anschlag wird den Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) zugeordnet. Ein mit Sprengstoff voll gepackter Lastwagen sei bei einem aus rund 15 Fahrzeugen bestehenden Konvoi explodiert. Der Konvoi mit Marinesoldaten war auf dem Weg zur Hafenstadt Trincomalee im Nordosten der Insel gewesen. Der Konvoi habe nahe Habarana angehalten und viele Soldaten hätten gerade die Busse verlassen, als der Lastwagen den Konvoi rammte. Da in der Nähe einige kleine Geschäfte waren, fielen auch Zivilisten dem Anschlag zum Opfer. Doch auch die Soldaten waren den Behörden zufolge in Zivilkleidung unterwegs, weil sie entweder gerade ihren Fronturlaub beendeten oder antraten. Die Regierung bezeichnete den Anschlag als «einen barbarischen Terrorakt gegen unbewaffnete Soldaten». LTTE bekannten sich zunächst nicht zu dem schweren Attentat. Die internationale Gemeinschaft setzte indes ihre Bemühungen fort, um die Konfliktparteien zur Teilnahme an den für Ende des Monats in Genf geplanten Friedensgespräche zu bewegen. Experten gingen davon aus, dass beide Seiten vor möglichen Gesprächen ihre Macht demonstrieren wollen.

Nach dem Anschlag auf den Marine-Konvoi wurden Vergeltungsschläge der Armee auf LTTE-Gebiet befürchtet. Der Sprecher der nordischen Mission zur Überwachung des Waffenstillstands (SLMM), Thorfinnur Omarsson, sagte der britischen BBC, die Gewalt habe «bei weitem zu massive Ausmasse» angenommen. «

Es ist allerhöchste Zeit, jede Gewalt zu beenden. Es ist sehr wichtig, dass beide Seiten sich in einer positiven Atmosphäre zu Gesprächen treffen.»

Die LTTE kämpft für die Unabhängigkeit der tamilisch dominierten Region im Osten und Norden Sri Lankas. Die Regierung in Colombo will eine Teilung des mehrheitlich singhalesischen Landes verhindern. Tamilen sind vor allem Hindus und Christen, die meisten Singhalesen hängen dem buddhistischen Glauben an.

(fest/sda)

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