Mindestens 16 Tote durch Wirbelsturm Charley

Hunderte von Menschen wurden noch vermisst. Besonders hart getroffen wurde nach US-Behördenangaben der Bezirk Charlotte an der Westküste. Dort wurden viele Bewohner von dem zerstörerischen Hurrikan überrascht. Vier Fünftel der Häuser sind beschädigt. Tausende Menschen sind obdachlos. Mehr als eine Million Menschen waren ohne Strom, Hunderttausende ohne Wasser.

Am Freitag (Ortszeit) war der von Kuba kommende Hurrikan mit rund 235 Stundenkilometern durch Florida gerast. Dabei riss er Bäume aus, deckte Häuser ab, wirbelte Autos durch die Luft und trieb Zehntausende in die Flucht.

Die Behörden Floridas hatten etwa 1,4 Millionen Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert, viele ignorierten jedoch die Warnung. In Punta Gorda, einem vor allem bei Rentnern beliebten Ort, wurden Wohnwagen wie Spielzeuge durch die Luft gewirbelt.

In Punta Gorda mass ein Windmesser eine Spitzengeschwindigkeit von 276 Stundenkilometern, bevor er abgerissen wurde. Etwa 2000 Nationalgardisten und 500 Polizisten suchten in dem Ort mit 15 000 Einwohnern und in der Umgebung weiter nach Opfern.

Zwar beruhigte sich der Wirbelsturm am frühen Samstag etwas, doch wurden noch immer Windgeschwindigkeiten von bis zu 137 Stundenkilometern gemessen. Nach Kuba und Florida näherte sich Charley über Georgia und Virginia dem US-Bundesstaat South Carolina.

Meteorologen sagten für die Ostküste starke Regenfälle, mögliche Sturmfluten und Tornados voraus. Charley ist nach Behördenangaben die schlimmste Naturkatastrophe in Florida seit dem Hurrikan Andrew, der 1992 in dem Bundesstaat wütete. Nach Schätzungen wird der Schaden umgerechnet mindestens 18,5 Mrd. Franken betragen.

(fest/sda)