Armee tötet im Jemen mindestens 20 Menschen

Mindestens 20 Tote bei Armee-Einsatz gegen Proteste im Jemen

publiziert: Montag, 30. Mai 2011 / 14:30 Uhr
Jemenitische Sicherheitskräfte hätten wahllos in die Menge von protestierenden Demonstranten gefeuert.
Jemenitische Sicherheitskräfte hätten wahllos in die Menge von protestierenden Demonstranten gefeuert.

Sanaa - Jemenitische Sicherheitskräfte haben nach Angaben von Augenzeugen am Montag ein Camp von Demonstranten gestürmt und mindestens 20 Menschen erschossen. Die Einheiten der Republikanischen Garde von Präsident Ali Abdullah Saleh hätten wahllos in die Menge gefeuert.

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Die Soldaten seien vor Morgengrauen mit Panzern auf den zentralen Platz vorgerückt, auf dem die Demonstranten ihre Zelte errichtet hatten, sagte der Leiter eines Feldlazaretts in der südlichen Stadt Tais, Sadek al-Schugaa, der nach eigenen Angaben den Überfall beobachtete.

Die gewaltsame Auflösung der Sitzblockade habe sich über mehrere Stunden hingezogen, sagte ein Organisator des Protestes. Unter den Toten seien auch drei Demonstranten, die am Sonntag vor einer Polizeiwache nahe des Platzes mit der Blockade erschossen worden waren, sagte ein weiterer Aktivist.

Die Sicherheitskräfte hatten am Sonntag ihre Präsenz in der Stadt deutlich verstärkt. Taes ist eine Hochburg des seit Monaten andauernden Protestes gegen Saleh.

Al-Kaida-Angriff gegen Soldaten

Nahe der Stadt Sandschibar im Süden des Landes wurden nach Angaben der örtlichen Sicherheitskräfte in der Nacht zudem vier Soldaten getötet und mehrere weitere verletzt. Demnach geriet ein Konvoi in einen Hinterhalt und wurde in ein Gefecht mit Aufständischen verwickelt.

Die Behörden gehen davon aus, dass es sich bei den Angreifern um Kämpfer des Terrornetzwerks Al-Kaida handelte. Die Armee setzte Kampfflugzeuge gegen die Angreifer ein.

Einige Militärs, die sich am Wochenende von Saleh losgesagt hatten, behaupten, der Präsident habe Sindschibar den Terroristen «kampflos übergeben». Sein Plan sei es, sich den westlichen Regierungen, die seinen Rücktritt fordern, anschliessend als mutiger Kämpfer gegen den Al-Kaida-Terror zu präsentieren. Diese Theorie bestritt die Regierung am Montag.

Der Konflikt erhielt vor einer Woche eine neue Dimension, als die Armee das Feuer auf die Residenz eines Stammesführers der Haschid in der Hauptstadt Sanaa eröffnete. Seither wird in dem Bezirk rund um das Haus von Scheich Sadik al-Ahmar geschossen.

(asu/sda)

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