Mindestens 200 Punkte mehr als Nadal

Er wird sein Konto um mindestens 200 Punkte mehr aufstocken als Nadal; nach jetzigem Stand würde der Computer für ihn einen Vorsprung von 1195 Punkten ausspucken. Gewinnt Federer heute Sonntag auch den Final, kämen weitere 250 Punkte dazu.

Mit dem am Masters eingehandelten Rückstand auf Federer wird Nadal allerdings kaum ans Australian Open reisen. Im Gegensatz zum Schwizer, der vor dem ersten Grand-Slam-Event der Saison wie in diesem Jahr nur das Einladungsturnier «Kooyong Classic» in Melbourne bestreitet, wird Nadal seine Arbeit wie bisher auf der Tour wieder aufnehmen.

Heuer war er in Chennai und in Sydney angetreten; in Indien schied er in den Halbfinals aus, in der Olympiastadt 2000 musste er in der 1. Runde gegen den Australier Chris Guccione wegen einer Leistenzerrung aufgeben.

Dem Turniersieger werden in Chennai und Sydney jeweils 175 Punkte gutgeschrieben. Die tiefsten zwei Werte, die Nadal in seiner 2007er-Bilanz ausserhalb der Grand-Slam- und Masters-Series-Turniere stehen hat, sind 75 und 55 Punkte, die er in Chennai und mit der Viertelfinal-Qualifikation im Londoner Queen´s Club eingespielt hat. Mit Turniersiegen in Chennai und in Sydney -- sofern er denn antritt -- könnte Nadal also 220 Punkte gutmachen.

Federer muss 1000 Punkte verteidigen

Federer darf dem Januar im Allgemeinen und dem Australian Open im Besonderen wohl wieder beruhigter entgegenblicken -- gefordert wird er beim ersten grossen Rendez-vous 2008 trotzdem sein. Als Titelhalter hat er 1000 Punkte zu verteidigen, wogegen Nadal nach dem Viertelfinal-Out nur 250 Punkte zu ersetzen hat.

Im Klartext: Sollte Nadal bis zum Australian Open ungeschlagen bleiben und auch in Melbourne triumphieren, müsste Federer im Miminum den Final erreichen. Sonst wäre der Wechsel an der Ranglistenspitze Tatsache.

Federer selber will sich an diesen Zahlenspielereien nicht beteiligen. «So weit möchte ich im Moment nicht denken. Zudem renne ich der Nummer 1 nicht so sehr hinterher, wie es immer wieder vermutet wird. Wenn ich gut spiele, habe ich es verdient, ganz oben zu stehen, und sonst eben nicht. Irgendwann wird es an der Spitze des Rankings ohnehin einmal Veränderungen geben.»

Resultate

Einzel. Halbfinals: Roger Federer (Sz/1) s. Rafael Nadal (Sp/2) 6:4, 6:1. David Ferrer (Sp/6) s. Andy Roddick (USA/5) 6:1, 6:3. -- Final (best of 5): Federer - Ferrer.

Doppel. Halbfinals: Paul Hanley/Kevin Ullyett (Au/Sim/1) s. Mark Knowles/Daniel Nestor (Bah/Ka/2) 6:3, 6:7 (8:10), 10:5. Simon Aspelin/Julian Knowle (Sd/Oe/3) s. Martin Damm/Leander Paes (Tsch/Ind/4) 6:4, 6:4. -- Final: Hanley/Ullyett - Aspelin/Knowle.

Die nächsten Spiele:
Programm vom Sonntag. 13.30 Uhr (6.30 Uhr): Paul Hanley/Kevin Ullyett (Au/Sim/1) - Simon Aspelin/Julian Knowle (Sd/Oe/3). Nicht vor 16.00 Uhr (9.00 Uhr): Roger Federer (Sz/1) - David Ferrer (Sp/6).

(dl/Si)