Miss-World-Teilnehmerinnen aus Nigeria abgereist

Die Veranstalter hatten am Samstag die Verlegung des Wettbewerbs nach Grossbritannien angekündigt. In der nordnigerianischen Stadt Kaduna hatten blutige Ausschreitungen begonnen, nachdem eine Zeitung einen nach Meinung strenggläubiger Moslems blasphemischen Bericht veröffentlicht hatte.

Nach Angaben einer örtlichen Menschenrechtsorganisation wurden bei den Ausschreitungen bislang rund 200 Menschen getötet und 600 weitere verletzt.

Der Generalsekretär des Hohen Rates für islamische Angelegenheiten, Lateef Adegbite, appellierte in der Zwischenzeit an alle Moslems, zu vergeben und zu vergessen. Bereits in der Vergangenheit war es im islamisch geprägten Norden Nigerias mehrfach zu religiös motivierten Gewaltakten gekommen.

Die Hoffnung der nigerianischen Behörden mit der Austragung der Miss-Wahl ihr Land als Touristenziel zu etablieren, stand von Beginn an unter keinem guten Stern.

Mehrere Menschenrechtsorganisationen hatten zu einem Teilnahme-Boykott aufgerufen, weil ein islamisches Gericht im August die Nigerianerin Amina Lawal zum Tode durch Steinigung verurteilt hatte.

Darauf verzichteten Schönheitsköniginnen aus der Schweiz, aus Belgien, Spanien, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Kenia und Elfenbeinküste auf ihre Teilnahme. Auch in London will Miss Schweiz, Nadine Vinzens nicht an dem Wettbewerb teilnehmen.

(bert/sda)