Mit Alex Frei gegen Deutschland

publiziert: Mittwoch, 26. Mrz 2008 / 07:22 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 26. Mrz 2008 / 12:18 Uhr

Zum 50. Mal trifft die Schweizer Nationalmannschaft heute Mittwoch (20.45 Uhr) im Basler St.-Jakob-Park auf Deutschland. Dank der Rückkehr des lange verletzten Alex Frei will Nationalcoach Köbi Kuhn mit einem Zweimannsturm den neunten Sieg über die Deutschen anpeilen.

Zurück nach einjähriger Nati-Pause: Alex Frei.
Zurück nach einjähriger Nati-Pause: Alex Frei.
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Die beiden Daten gehören offenbar zwangsläufig zusammen: Am 25. März 2007 trat das Schweizer Nationalteam in Miami gegen Kolumbien (1:3) zum letzten Mal mit zwei nominellen Sturmspitzen an. Es war gleichzeitig auch das letzte Spiel von Topskorer Alex Frei im rot-weissen Dress. Mit einem sicher verwandelten Foulpenalty hatte der Captain damals in der Orange Bowl den 1:1-Ausgleich erzielt.

Seither bestritt die Schweiz acht weitere Testspiele im Hinblick auf die EM-Endrunde 2008 und musste stets auf den 32-fachen Torschützen Frei verzichten, der die Jagd auf den Torrekord von Kubilay Türkyilmaz (34 Länderspieltore) wegen seiner Hüftoperation und damit zusammenhängenden Wadenproblemen ein ganzes Jahr einstellen musste.

Wegen dem Ausfall seines Topstürmers war Trainer Kuhn gezwungen, sein System anzupassen. Er agierte in der Folge nur noch mit einer Sturmspitze. Blaise Nkufo oder Marco Streller versuchten die Lücke zu schliessen, doch die Bilanz fiel zwiespältig aus. Gegen Argentinien (1:1) und Holland (2:1) wurden zwar erfreuliche Ehrenmeldungen erzielt, in unangenehmer Erinnerung blieben jedoch die Niederlagen gegen Japan (3:4), die USA (0:1), Nigeria (0:1) und England (1:2). Als Torschützen für Frei sprang neben Streller (4 Treffer) in erster Linie Mittelfeldspieler Tranquillo Barnetta (3) in die Bresche. Nkufo war lediglich einmal mittels Foulpenalty erfolgreich.

Wer stürmt neben Frei?

«Ich habe immer gesagt, dass ich lieber mit zwei Sturmspitzen agieren würde. Mit der Rückkehr von Alex werden wir jetzt wieder mit einem Zweimann-Sturm angreifen», sagte Kuhn gestern in Basel. Wer der zweite Angreifer neben Frei sein wird und ob er dahinter mit einem Rhombus oder zwei defensiven Mittelfeldspielern im Zentrum agieren wird, liess Kuhn vor seinem 68. Länderspiel als Nationalcoach offen.

Während die Schweiz heute ihr 50. Duell mit Deutschland austrägt, kommt es für Kuhn zum neunten Aufeinandertreffen mit dem «Grossen Bruder». Geschlagen hat er die Deutschen noch nie, weder als Spieler (5 Niederlagen/1 Remis) noch als Trainer. Als Coach unterlag er im Juni 2004 in Basel 0:2 und vor einem Jahr in Düsseldorf 1:3.

Wohltuende Zurückhaltung

Wohltuend war in der Vorbereitung auf die heutige Partie -- im Gegensatz zum letzten Duell in Düsseldorf -- insbesondere die Zurückhaltung bei den Spielern in Sachen Resultat-Prognose. Äusserten sich vor Jahresfrist vor allem die Schweizer Bundesliga-Söldner dahingehend, dass es endlich an der Zeit sei, den Deutschen die neunte Niederlage beizufügen, so waren solche Ankündigungen gestern in Basel nicht zu hören.

Es sei wichtiger, ein gutes Spiel zu zeigen und zu sehen, dass man auf dem Weg Richtung EM-Start weiter Fortschritte mache, war die einheitliche Meinung, die auch von Trainer Kuhn geteilt wurde: «Über das Resultat will ich nicht gross nachdenken. Die Chance aber, mit gutem Fussball auch ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist wesentlich grösser als bei einer schlechten Leistung.» Bei einer Niederlage aber hätte die Schweiz erstmals seit 1980 wieder viermal in Folge verloren.

Zweitletzte EM-Chance

Das Deutschland-Spiel stellt für die Schweizer Spieler die zweitletzte Chance dar, sich ins endgültige 23-Mann-Kader für die EM zu spielen. Im Gegensatz zu Amtskollege Joachim Löw, der seine EM-Fahrer bereits am 16. Mai bekannt gibt, will Kuhn am 19. Mai mit mehr als 23 Spielern ins Vorbereitungscamp im Tessin fahren und das Kader erst nach dem Test gegen die Slowakei in Lugano (24. Mai) auf die von der UEFA geforderten 23 Mann verkleinern.

Auf die zweitletzte Chance verzichten müssen aus Verletzungsgründen David und Philipp Degen, Johan Djourou, Ludovic Magnin sowie Marco Streller, während weitere EM-Anwärter wie Ricardo Cabanas, Fabio Celestini, Stéphane Grichting, Thomas Häberli oder Mauro Lustrinelli von Kuhn nicht aufgeboten wurden. Für die meisten von ihnen (mit Ausnahme von Vizecaptain Magnin) dürfte es hinsichtlich EM-Teilnahme sehr eng werden.

Voraussichtliche Aufstellung:
Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner, Eggimann, Senderos, Spycher; Behrami, Fernandes, Inler, Barnetta; Frei, Nkufo.

Deutschland: Lehmann; Lahm, Friedrich, Mertesacker, Westermann; Schneider, Hitzlsperger, Ballack, Schweinsteiger; Gomez, Klose.

Schiedsrichter: Bramhaar (Ho).

(von René Baumann (Si), Basel/Si)

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