Mit Rekordkerze ins Guiness-Buch

Der Orkan «Lothar» hat nicht nur grossen Schaden angerichtet, sondern der Holzwirtschaft insgesamt auch Impulse gebracht. Dazu gehört die Finnenkerze, wahrscheinlich von finnischen Waldarbeitern an kalten Wintertagen ersonnen. Sie ist ein gleichzeitig einfacher und erstaunlicher Wärmespender: Einen Stamm sternförmig einschneiden, mit einem Luftloch versehen, dann zum Anzünden ein Wachs-Paraffin-Stroh- Gemisch hineingeben - fertig ist das Naturprodukt.

Als eine normale Grösse nennt Rindlisbacher eine Höhe von einem Meter und einen Durchmesser von 25 Zentimetern. Doch nun hat er aus einem grossen Stamm eine 4 m hohe Finnenkerze mit einem Durchmesser von 60 cm fabriziert. Und die möchte er als grösste Finnenkerze der Welt im Guiness-Buch der Rekorde eintragen lassen. Finnenkerzen seien dort bis jetzt nicht vermerkt, sagte Rindlisbacher gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Es sei gut möglich, dass sein Eintrag, sofern er zu Stande komme, andere auf den Plan rufe, die den Rekord zu brechen versuchen. Aber er wäre dann immerhin der Erste gewesen.

Rindisbacher, der eigentlich Landmaschinen vertreibt und repariert, ist Sohn eines Waldbesitzers. Der Orkan «Lothar» hat in diesem Waldstück in der Emmentaler Gemeinde Arni übel gewütet. Dies brachte ihn auf die Idee, aus nur wenig beschädigten Stämmen Finnenkerzen zum Verkauf herzustellen. Eine Finnenkerze brennt etwa zwei bis drei Stunden lang. Das Licht, das aus den Ritzen des Stammes dringt und das feine Knistern sind geeignet, Behaglichkeit, vielleicht sogar Feierlichkeit, zum Beispiel bei einem Gottesdienst im Wald, zu verbreiten.

(sda)