Gier nach Geld und Macht regiert die Politik

Mit guten Ideen gegen das Ungleichgewicht

publiziert: Freitag, 6. Mai 2011 / 09:01 Uhr
Eine elitäre Gruppe von Superreichen regiert das Land.
Eine elitäre Gruppe von Superreichen regiert das Land.

Die Frage der Woche lautet: Der Wahlkampf ist lanciert - welches werden die bestimmenden Themen sein? Heute der Beitrag von Mattea Meyer, Vizepräsidentin der Juso Schweiz.

2 Meldungen im Zusammenhang
Steuergeschenke, Sparwut und Sozialabbau: so sieht die Bilanz der zu Ende gehenden Nationalrats-Legislatur aus, die von einer bürgerlichen Politik dominiert war. Die bürgerlichen Parteien helfen seit Jahren fleissig mit, dass sich eine kleine privilegierte Minderheit dank Steuerentlastungen, Deregulierung und Privatisierungen immer mehr vom Kuchen nehmen kann - auf Kosten aller anderen, die die Lasten dieser Politik zu tragen haben. Die Grösse dieser Kuchenstücke spricht für sich: 3% der Schweizer Bevölkerung besitzen gleich viel wie die restlichen 97% zusammen, die Vermögen der 300 Reichsten stiegen in den letzten zwanzig Jahren von 86 Milliarden auf 459 Milliarden Franken an und ein Manager verdiente 2010 durchschnittlich 73mal mehr als die Angestellte mit dem kleinsten Lohn.

Diese ungleiche Verteilung von Reichtum, Macht und Besitz reisst einen tiefen Graben in die Bevölkerung. Auf der einen Seite die, die Millionen verdienen, erben und besitzen. Sie geben nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik den Tarif durch.

Auf der anderen Seite die, die immer häufiger den Kürzeren ziehen und mit explodierenden Krankenkassenprämien, steigenden Mietpreisen und stagnierenden Löhnen zu kämpfen haben. Sie haben immer weniger zu sagen und werden durch millionenschwere Angst-Propaganda desinformiert. Diese Entwicklung einer wachsenden Ungleichverteilung und der Abbau der Demokratie bereiten den Menschen zu Recht Sorge. Diese Themen werden den Wahlkampf 2011 bestimmen, denn die Menschen haben es satt, für die Privilegien einer Minderheit zu bezahlen und immer mehr in allen Bereichen das Nachsehen zu haben. Über all dem steht die entscheidende Frage: wer hat eigentlich das Sagen in dem Land? Die Menschen oder das Geld?

Der Wahlkampf 2011 ist der beste Beweis dafür, dass zurzeit das Geld regiert: es werden wie jedes Jahr Unsummen von der Wirtschaft und dem Finanzplatz zu den bürgerlichen Parteien fliessen, die deren Befehle einer kleinen reichen Minderheit empfangen und erfolgreich durchzusetzen versuchen. Es erstaunt daher wenig, dass sich die bürgerlichen Parteien vehement gegen eine Offenlegung der Parteifinanzen und Spenden wehren, würden sie so doch ihre Geldquellen angeben müssen. Eine Politik, die von Geld regiert wird, hat jedoch versagt - insbesondere in einem Wahlkampf.

Umso mehr müssen die, die weniger Mittel haben, mit Ideen überzeugen: mit Ideen einer sozialen Gesellschaft, in der Menschen einen gerechten Lohn für ihre Arbeit erhalten, Mieten und Krankenkassenprämien bezahlen können und gleichberechtigt leben. Das ist Politik für alle statt für wenige.

(Mattea Meyer/news.ch)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Wahlen 2011 Bern - Energie- und Umweltpolitik kann nur nachhaltig und sinnvoll sein, wenn das ... mehr lesen
Kämpferische Rede an Delegiertenversammlung: Juso-Präsident David Roth
Gewerkschaftspräsident Paul Rechsteiner.
St. Gallen - Gewerkschaftspräsident ... mehr lesen
Wirklich gut geschrieben...
und auf den Punkt gebracht und absolut wahr.

Nur leider, wenn man den letzten Abschnitt liest, stellt man fest, dass auch diese Frau, bzw. die JUSO, bzw. die SP, bzw. die Linken, zwar alles richtig erfassen was falsch läuft, aber keine Lösungen parat haben oder nur radikale Hackebeil Problementferner bieten können, die dann wiederum neue andere Probleme schaffen würden.

Das ist das Problem der heutigen Zeit, die Linken sehen zwar was schiefläuft, reagieren aber immer falsch, gar nicht, oder zu heftig.
Die Rechtsbürgerlichen sehen nicht was schiefläuft oder wollen/können es nicht wahrhaben wegen Protektionismus ihrer selbst und schieben andere Probleme vor die das Volk beschäftigen sollen um abzulenken (Minarette, Burkas, kriminelle Ausländer etc.)
Und die Bürgerliche Mitte....äh....ja eben....die existiert ja nicht mehr.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Mit San10 will der Zürcher Regierungsrat Leistungen im Umfang von 1,5 Milliarden Franken abbauen.
Mit San10 will der Zürcher Regierungsrat Leistungen im ...
Die Frage der Woche lautet: Unerwartete Budgetüberschüsse bei Bund und Kantonen? Erfreuliche Zufälle oder Resultat von Manipulationen? Heute der Beitrag von Mattea Meyer, Vizepräsidentin der Juso Schweiz. mehr lesen 3
In Libyen findet eine humanitäre Katastrophe statt.   Was kann, soll, darf die Schweiz machen, was auf keinen Fall? mehr lesen  
Wurde jahrelang ohne Bedenken vom Westen unterstützt: Gaddafi
«Ein öffentlich-rechtliches Fernseh- und Radiosendernetz ist für den Meinungsbildungsprozess der Bevölkerung wichtig».
Die Frage der Woche lautete: Sehr viele Leute beklagen sich über die Billag und die Art, wie die Radio- und Fernsehgebühren erhoben werden. Muss über einen ... mehr lesen  
Die Frage der Woche lautete: Aufruhr in Ägypten: Wie soll sich die Schweiz verhalten, was muss unsere Regierung tun? mehr lesen
Vom Westen scheinheilig behandelt: Demonstrierende in Kairo
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 6°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 2°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 4°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 6°C 17°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 18°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten