Die Kälte erwischte die Flora mitten in der Bildung der Trennschicht. Wollen die Laub abwerfenden Pflanzen ihre Blätter im Winter nämlich loswerden, müssen sie diese Trennschicht an der Anwachsstelle des Blattes bilden. Durch den warmen Herbst 2005 begannen sie mit dem Aufbau der Trennschicht spät, wie der Versuchsbetrieb Obstbau der Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil mitteilt.

Der Kälteeinbruch, der um den 20. November herum Minustemperaturen von 10 Grad und tiefer brachte, verhinderte den weiteren Aufbau der Schicht. Die Blätter erfroren und konnten sich nicht mehr von der Anwachsstelle lösen.

Pflanzen werden nicht beeinträchtigt

Den Pflanzen macht das nichts aus: Erfrorene Blätter verdunsten wenig oder kein Wasser, schreibt Agroscope. Wo Wind und Schnee das alte Laub nicht von den Sträuchern und Bäumen holen, tut es spätestens der Blattaustrieb im Frühling. Dass Blätter den Winter über hängenbleiben, kommt etwa alle fünf bis zehn Jahre vor. In den Föhngegenden ist das Phänomen häufiger.

Verschiedene Gehölzarten bilden ihre Trennschichten zu unterschiedlichen Zeiten. Kirschen, Zwetschgen und weitere Gehölze beginnen recht früh. Apfel-, Quitten-, Birnen- und Kastanienbäume leiten den Prozess später ein.

(fest/sda)