Widerstand in Indien
Mitverantwortlicher der Mumbai-Anschläge gehängt
publiziert: Donnerstag, 30. Jul 2015 / 07:54 Uhr

Mumbai - Mehr als 22 Jahre nach den blutigen Bombenanschlägen in Mumbai ist einer der Verantwortlichen in Indien hingerichtet worden. Gegen die Hinrichtung des 53-jährigen Yakub Memon gab es Widerstand. Viele im Land kritisieren, dass die Drahtzieher unbehelligt blieben.

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Memon sei am Donnerstag in einem Gefängnis im Bundesstaat Maharashtra gehängt worden, berichtete die indische Nachrichtenagentur IANS. Es war die dritte Hinrichtung in Indien in zehn Jahren. Memon war verurteilt worden, die Anschläge auf die Börse, Hotels und Marktplätze von Mumbai (früher Bombay) am 12. März 1993 mit geplant und finanziert zu haben.

Bei den Explosionen waren 257 Menschen getötet und mehr als 700 Menschen verletzt worden- es waren die tödlichsten Anschläge, die Indien je erlebte. Die mutmasslichen Hauptverantwortlichen für die Attacken wurden bislang nicht gefasst.

Verdächtige vermutlich in Pakistan

Als führende Köpfe der Attacken gelten der Unterwelten-Boss Dawood Ibrahim und Tiger Memon, der Bruder des nun Hingerichteten. Beide werden im Nachbarland Pakistan vermutet. Insgesamt wurden 100 Menschen im Zusammenhang mit den Mumbai-Attentaten verurteilt. Elf erhielten die Todesstrafe, die aber in zehn Fällen in lebenslange Haftstrafen umgewandelt wurde.

Gegen die Hinrichtung gab es zahlreiche Proteste. Die Todesstrafe werden in Indien willkürlich, diskriminierend und übermässig häufig gegen arme Menschen verhängt, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Indische Parlamentsabgeordnete und Wissenschaftler hatten Anfang der Woche ein Gnadengesuch unterschrieben. Bollywood-Superstar Salman Khan twitterte, dass stattdessen die eigentlichen Strippenzieher gefunden und gehängt werden sollten.

Angeblich zur Aufklärung zurückgekehrt

Yakub Memon war Buchhalter von Beruf und wenige Tage vor den Anschlägen nach Pakistan ausgereist. Er behauptete stets, unschuldig zu sein. Nach seinen Angaben vor Gericht kehrte er zusammen mit anderen Familienmitgliedern 1994 nach Indien zurück, um bei der Aufklärung der Anschläge zu helfen. Dafür wurde ihm kein Strafnachlass gewährt.

Nach jüngsten verfügbaren Daten von Ende 2013 sitzen rund 400 Menschen in Todeszellen in indischen Gefängnissen. Die Strafe wird nur noch sehr selten vollstreckt. Alle in den vergangenen zehn Jahren in Indien Hingerichteten waren wegen Terrorismus verurteilt worden.

(bg/sda)

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