US-Flugzeugträger im Persischen Golf
Mobilisierung gegen sunnitische ISIS-Gotteskrieger
publiziert: Sonntag, 15. Jun 2014 / 18:23 Uhr
Die USS George H.W. Bush wird in den Persischen Golf verschoben.
Bagdad/Washington - Nach dem Vormarsch der Dschihadisten im Nordirak sind die Regierungstruppen am Wochenende zum Gegenangriff übergegangen. Die irakische Armee eroberte nach eigenen Angaben zwei Städte nördlich von Bagdad zurück. Die USA schickten einen Flugzeugträger in den Golf.
In der zurückliegenden Woche hatten Kämpfer für einen Islamischen Staat im Irak und in der Levante - grob: zwischen Mittelmeer und Persischem Golf - (ISIS) zunächst die nordirakische Millionenstadt Mossul und dann die gesamte Provinz Ninive sowie Teile von drei weiteren Provinzen erobert.
Sie rückten dabei immer weiter auf die Hauptstadt Bagdad vor, und die irakischen Sicherheitskräfte setzten ihnen zunächst nur wenig Widerstand entgegen.
Am Samstag vermeldete die Armee dann die Rückeroberung der Städte Ischaki und Muatassam in der Provinz Salaheddin. Wie der Sprecher von Regierungschef Nuri al-Maliki für sicherheitspolitische Fragen, Kassem Atta, am Sonntag vor den Medien verkündete, tötete das Militär 279 «Terroristen». Die Armee habe im Kampf gegen die Dschihadisten «wieder die Initiative übernommen», brüstete er sich.
Nach einem Aufruf von Grossayatollah Ali al-Sistani, dem geistlichen Oberhaupt der irakischen Schiiten, meldeten sich zudem tausende Freiwillige für den Kampf gegen die ISIS-Kämpfer. Bei einem Angriff auf ein Rekrutierungszentrum bei Bakuba wurden am Sonntag nach Polizeiangaben sechs Menschen getötet.
Dschihadisten-Videos mit brutalen Bildern
Die ISIS-Kämpfer haben nach eigenen Angaben bereits hunderte irakische Soldaten hingerichtet. Im Internet wurden Fotos verbreitet, die in der Provinz Salaheddin gemacht worden sein sollen und auf denen dutzende Leichen zu sehen sind.
Am Samstag hatten irakische Sicherheitskräfte bei der Rückeroberung von Ischaki bereits die verkohlten Leichen von zwölf Polizisten entdeckt.
Bombenanschlag in Bagdad
Auch in anderen Landesteilen war die Lage unübersichtlich. Bei einem Bombenanschlag in Bagdad wurden am Sonntag mindestens neun Menschen getötet.
Bei einem Angriff der irakischen Luftwaffe auf einen Konvoi kurdischer Sicherheitskräfte nordöstlich von Bagdad wurden nach Angaben aus Militärkreisen sechs kurdische Kämpfer getötet. Es war zunächst unklar, ob es sich um einen gezielten Angriff handelte oder ob die Luftwaffe die Kurden irrtümlich bombardierte.
US-Flugzeugträger im Persischen Golf
Als Reaktion auf den Vormarsch der ISIS-Kämpfer schickten die USA einen Flugzeugträger in den Golf. Dies werde den USA «zusätzliche Flexibilität» bieten, erklärte das Pentagon. Präsident Barack Obama hatte am Freitag angekündigt, mehrere militärische Optionen prüfen zu wollen. Die Rückkehr von US-Bodentruppen in den Irak schloss er aber aus.
Am Samstag sorgte zudem eine überraschende Äusserung des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani für Aufsehen, der im Kampf gegen die Dschihadisten eine Zusammenarbeit mit den USA nicht ausschloss. Am Sonntag warnte das iranische Aussenministerium jedoch vor einer ausländischen Militärintervention. Dies würde die Krise nur komplizierter machen, hiess es aus dem Aussenministerium in Teheran.
Sie rückten dabei immer weiter auf die Hauptstadt Bagdad vor, und die irakischen Sicherheitskräfte setzten ihnen zunächst nur wenig Widerstand entgegen.
Am Samstag vermeldete die Armee dann die Rückeroberung der Städte Ischaki und Muatassam in der Provinz Salaheddin. Wie der Sprecher von Regierungschef Nuri al-Maliki für sicherheitspolitische Fragen, Kassem Atta, am Sonntag vor den Medien verkündete, tötete das Militär 279 «Terroristen». Die Armee habe im Kampf gegen die Dschihadisten «wieder die Initiative übernommen», brüstete er sich.
Nach einem Aufruf von Grossayatollah Ali al-Sistani, dem geistlichen Oberhaupt der irakischen Schiiten, meldeten sich zudem tausende Freiwillige für den Kampf gegen die ISIS-Kämpfer. Bei einem Angriff auf ein Rekrutierungszentrum bei Bakuba wurden am Sonntag nach Polizeiangaben sechs Menschen getötet.
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Die ISIS-Kämpfer haben nach eigenen Angaben bereits hunderte irakische Soldaten hingerichtet. Im Internet wurden Fotos verbreitet, die in der Provinz Salaheddin gemacht worden sein sollen und auf denen dutzende Leichen zu sehen sind.
Am Samstag hatten irakische Sicherheitskräfte bei der Rückeroberung von Ischaki bereits die verkohlten Leichen von zwölf Polizisten entdeckt.
Bombenanschlag in Bagdad
Auch in anderen Landesteilen war die Lage unübersichtlich. Bei einem Bombenanschlag in Bagdad wurden am Sonntag mindestens neun Menschen getötet.
Bei einem Angriff der irakischen Luftwaffe auf einen Konvoi kurdischer Sicherheitskräfte nordöstlich von Bagdad wurden nach Angaben aus Militärkreisen sechs kurdische Kämpfer getötet. Es war zunächst unklar, ob es sich um einen gezielten Angriff handelte oder ob die Luftwaffe die Kurden irrtümlich bombardierte.
US-Flugzeugträger im Persischen Golf
Als Reaktion auf den Vormarsch der ISIS-Kämpfer schickten die USA einen Flugzeugträger in den Golf. Dies werde den USA «zusätzliche Flexibilität» bieten, erklärte das Pentagon. Präsident Barack Obama hatte am Freitag angekündigt, mehrere militärische Optionen prüfen zu wollen. Die Rückkehr von US-Bodentruppen in den Irak schloss er aber aus.
Am Samstag sorgte zudem eine überraschende Äusserung des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani für Aufsehen, der im Kampf gegen die Dschihadisten eine Zusammenarbeit mit den USA nicht ausschloss. Am Sonntag warnte das iranische Aussenministerium jedoch vor einer ausländischen Militärintervention. Dies würde die Krise nur komplizierter machen, hiess es aus dem Aussenministerium in Teheran.
(bert/sda)
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