Zupacken und sparen

Mörgeli will als Uni-Rektor ein Macher sein

publiziert: Freitag, 16. Nov 2012 / 17:07 Uhr
Christoph Mörgeli würde als Uni-Rektor zupacken und sparen
Christoph Mörgeli würde als Uni-Rektor zupacken und sparen

Zürich - Christoph Mörgeli will nach seinem Rauswurf als Leiter des Medizinhistorischen Museums ganz an die Spitze der Universität Zürich. Er ist überzeugt, dass er für die Nachfolge des 2014 zurücktretenden Rektors Andreas Fischer prädestiniert ist.

4 Meldungen im Zusammenhang
Mörgeli macht es der Universität nicht einfach: Im September sah sich diese veranlasst, dem Leiter des Medizinhistorischen Mueseums wegen mangelnder Leistung und illoyalem Verhalten zu kündigen.

Und nun sieht sich der Unirat auch noch mit dessen Bewerbung als Rektor konfrontiert. Die Unileitung kann dabei entscheiden wie sie will: In der Kritik stehen wird sie in jedem Fall - entweder von der einen oder anderen Seite.

Seine Bewerbung inszenierte der Zürcher SVP-Nationalrat am Freitag vor laufenden Kameras und zahlreichen Journalisten in Zürich. Wortreich schilderte der 52-Jährige seinen beruflichen und politischen Werdegang, seine wissenschaftlichen Verdienste an der Universität Zürich sowie seine hochschulpolitischen Visionen.

Uni braucht «zupackenden Macher»

Für das Amt des Rektors bewerbe er sich, weil ihm die Stärkung des Bildungsortes Zürich am Herzen liegen, sagte Mörgeli. Er zeigte sich überzeugt, dass er in «Auftritt, Wort und Schrift» durchaus über die für das Amt erforderliche Gewandtheit verfüge. Die Universität brauche keinen «blassen Verwalter, sondern einen zupackenden Macher».

Durch seine bildungspolitische Tätigkeit in der schweizerischen Hochschullandschaft sei er gut vernetzt. Er sei eine weltoffene, aufgeschlossene und entscheidungsfreudige Persönlichkeit, meinte der Medizinhistoriker. «Sonst hätte ich mich gar nicht für diese Bewerbung entschieden».

Auf die Frage, ob er denn ernsthaft an eine Chance glaube, verwies Mörgeli auf das laufende arbeitsrechtliche Verfahren. Dieses werde die Kündigung schon ins rechte Licht rücken.

Klar ist für Mörgeli, dass die Präsidentin des Universitätsrates, SP-Regierungsrätin Regine Aeppli, und die Universitätsrätin und CVP-Nationalrätin Kathy Riklin im gesamten Wahlverfahren in den Ausstand treten müssen.

Diese hätten ihn im Kündigungsverfahren vorverurteilt. Sein Rechtsvertreter habe einen entsprechenden Antrag parallel zur Bewerbung eingereicht. Nur mit dem Ausstand der beiden Frauen sei ein faires Bewerbungsverfahren möglich.

Weniger Geld für die Westschweiz

Als neuer Rektor würde Mörgeli «wirklich internationale Exzellenz» an die Universität berufen. Es sei schwer nachvollziehbar, dass der Lehrkörper heute zu 40 Prozent aus Professoren deutscher Nationalität bestehe. «Deutschland ist zwar wichtig, aber nicht die Welt».

Als weiteres Anliegen nannte Mörgeli die bessere Zusammenarbeit zwischen Uni und ETH, eine stärkere private Mittelbeschaffung, den Abbau des Verwaltungsmolochs sowie die Förderung des Schweizer Nachwuchses. Es müsse für Schweizerinnen und Schweizer wieder attraktiv werden, an der Universität Zürich eine Karriere zu planen.

Zudem würde Mörgeli «in Köpfe statt in Beton zu investieren». Luxuriöse Prunkbauten von Stararchitekten seien gegenüber den Steuerzahlern nicht zu rechtfertigen. Des weiteren sollten weniger Bundesmittel in die Westschweizer Hochschulen fliessen. Diese seien in den letzten Jahren zu gut versorgt worden.

Der Amtsantritt des neuen Uni-Rektors ist am 1. August 2014. Auf diesen Zeitpunkt tritt Andreas Fischer altershalber zurück. Vorgeprüft wird die Bewerbung von einer Findungskommission sowie vom Universitäts-Senat, der zusätzlich Vorschläge machen kann. Gewählt wird der neue Rektor vom Universitätsrat.

(alb/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 4 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Etschmayer Da denkt man, die Amis seien, was Serien angeht den Europäern um Längen voraus (Verzweifelte Haus-Generäle), da ... mehr lesen 2
Weltenretter und Mentor: Darth Blocher
Christoph Mörgeli bewirbt sich als Uni-Rektor
Zürich - Christoph Mörgeli bewirbt sich ... mehr lesen
Zürich - Wenn Christoph Mörgeli nicht wieder als Medizinhistoriker an der Universität ... mehr lesen
Mörgeli war im September von der Universität Zürich entlassen worden.
Ach so ;-)
Entschuldigen Sie, jetzt hatte ich eine lange Leitung und die Ironie in Ihrem Beitrag übersehen und Sie doch tatsächlich ernst genommen :-)

Wird mir so schnell nicht mehr passieren, thomy.
Wie konnte ich auch annehmen, dass sich ein verbissener Betonschädel mal etwas bewegt hätte!
Woher weiss ich was?
Woher weiss ich "was"?

Sie müssen sich schon konkreter ausdrücken. Ich habe keine Behauptung in meinem Beitrag gefunden, die einer Quelle bedürfte.
Interessant, kein schaf ...
Und woraus schliessen Sie das, resp. woher wissen SIE dies? Eine glaubwürdige Antwort würde mich doch sehr interessieren!
Ich danke Ihnen oder jemandem, der "es" weiss!
Eine (kleine) Chance
Prof. Dr. phil Christoph Mörgeli als Rektor der UZH?

Ja gerne. Warum auch nicht?

Für Unken, SVP-Lästerer, Blogpausen und Internationalisten eher ein Greuel, aber für Schweizer Studierende, Doktoranden und angehende Professoren eine gute Wahl.
Gerade angesichts der steigenden Zahlen ausländischer Studenten und der Verdeutschung der Universitäten.

Wahrscheinlich wird man aber eher einen Vorzeige-Condrau aus dem Zürcher Filz berufen, den man im Rektoriatsbüro versenken kann und den man, wie das üblich ist, nur zu Cüpli-Veranstaltungen, Politiker-Schulterklopfen und anderen Showdowns hervorkramen wird.
Und die winzige Welt in der bünzligen Oberstube des Zähringer Filzes ist's zufrieden.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Männer bekommen im Schnitt immer noch viel mehr Gehalt, gerade in Positionen mit höherer Verantwortung.
Männer bekommen im Schnitt immer noch ...
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) bei 6788 Franken brutto pro Monat. Die Lohnpyramide blieb zwischen 2008 und 2022 insgesamt stabil, aber es gab signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Arbeitnehmerprofilen. mehr lesen 
Viele Eltern entscheiden sich für eine Privatschulbildung, um ihren Kindern eine massgeschneiderte Bildung und individuelle Betreuung zu ermöglichen.
Trotz des exzellenten öffentlichen Schulsystems in der Schweiz wählen viele Eltern Privatschulen aufgrund persönlicher Präferenzen und ... mehr lesen  
Publinews Seit über zehn Jahren steigt die Anzahl der Studierenden in der Schweiz kontinuierlich an. Während ... mehr lesen  
Wer studiert, hat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und verdient mehr.
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten