Berlusconi mobilisiert Wähler

Monti will Italiens Wahlrecht reformieren

publiziert: Samstag, 5. Jan 2013 / 23:49 Uhr
Mario Monti will als erstes das Wahlrecht ändern, wenn er erneut zum italienischen Ministerpräsidenten ernannt wird.
Mario Monti will als erstes das Wahlrecht ändern, wenn er erneut zum italienischen Ministerpräsidenten ernannt wird.

Rom - Der Wahlkampf ist in Italien voll entbrannt. Berlusconi schiesst Breitseiten gegen Monti. Der weicht konkreten Fragen aus und verspricht ein neues Wahlrecht. Italien wählt am 24. und 25. Februar ein neues Parlament.

7 Meldungen im Zusammenhang
Mario Monti will als erstes das Wahlrecht ändern, wenn er erneut zum italienischen Ministerpräsidenten ernannt wird. Das aktuelle - die Kleinparteien fördernde - Wahlrecht sei «Italiens nicht würdig», erklärte Monti, ohne ins Detail zu gehen.

Monti stellte sich am Samstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter den Fragen der Wähler. Sein Amtsvorgänger Silvio Berlusconi mobilisierte derweil die Wähler gegen den von den EU-Partnern unterstützten Wirtschaftsprofessor.

Aufwertung der Frau

Priorität habe auch die Aufwertung der Rolle der Frau, «ohne die Italien nicht wachsen» werde, erklärte Monti. Er fühle sich als «politischer Pionier» und wolle die «Zivilgesellschaft mit sorgsam ausgewählten» Politikern verbünden.

Seine Politik (der Haushaltssanierung) wolle er fortsetzen: «In 13 Monaten haben wir gezeigt, was wir in den kommenden fünf Jahren machen können.» Sollte er keine Mehrheit im Parlament bekommen, sei er offen für einen Dialog mit allen. Konkreteren Fragen wich Monti aus.

Berlusconi warf Monti in einem Interview mit corriere.it vor, mit Steuererhöhungen die Wirtschaft zu schädigen und die «Atmosphäre eines Steuerpolizeistaates» zu schaffen. Monti sei gut bezahlt und gewohnt, vor Studenten zu dozieren. Er kenne weder die Not der Bürger noch Widerspruch, sagte der Milliardär.

Ohne auf Montis Ruf nach einer Wahlrechtsreform einzugehen, rief Berlusconi die Bürger auf, Kleinparteien zu meiden und sich zwischen den Blöcken um seine rechte PdL (Volk der Freiheit) und die linke PD (Demokratische Partei) zu entscheiden.

Berlusconi gegen Kleinparteien

«Jede Stimme, die nicht der PdL oder der PD gegeben wird, ist nicht nur verloren, sondern gefährlich», sagte Berlusconi und schloss damit Stimmen für Montis bürgerliches Parteienbündnis aus. Er verhandle mit der Lega Nord über eine Koalition.

Bei der Lega Nord fand Berlusconi ein positives Echo. «Monti ist der Feind des Nordens. Seine Rückkehr an die Regierung zu verhindern ist ein kategorischer Imperativ für uns», twitterte Parteichef Roberto Maroni. «Wer gegen Monti ist, der ist Verbündeter der Lega.»

Der 69-jährige Monti tritt als Senator auf Lebenszeit nicht als Kandidat zur Wahl im Februar an, sondern will anschliessend im neuen Parlament eine Mehrheit für sich finden. In Umfragen kommt das ihn unterstützende Parteienbündnis aber nur auf 12 Prozent. PD-Chef Pier Luigi Bersani liegt mit 42 Prozent klar vorn.

Berlusconi will Monti zwar verhindern, strebt aber nach eigenen Worten selbst keine Rückkehr an die Macht an. Seine PdL liegt in den Umfragen bei 17 Prozent. 11 Prozent würden für die Bewegung des Komikers Beppe Grillo stimmen und sechs Prozent für die Regionalpartei Lega Nord, den früheren Koalitionspartner Berlusconis.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi.
Brüssel - Die Partei von Italiens ... mehr lesen
Rom - Der bisherige italienische Ministerpräsident Mario Monti will sich ... mehr lesen 1
Mario Monti will, dass jeder gleichberechtigt wird.
Der 76-jährige Berlusconi braucht die Unterstützung der Lega Nord. (Archivbild)
Rom - Die Partei des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Volk der Freiheit (PdL), sowie die rechtspopulistische Lega Nord haben eine Wahlallianz vereinbart. ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Rom - Der bisherige italienische ... mehr lesen
«Italien verändern, Europa reformieren»
Reformation
Da die EU die nationalen Parlamente abschaffen will, braucht es ja wohl keine Reformation mehr.

PRO freie Presse!

http://www.compact-magazin.com/ Chef ist ein Linker.

http://www.unzensuriert.at/ Freiheitlich

http://www.kopp-exklusiv.de/ Ohne Werbung, daher wird ohne Selbstzensur geschrieben!
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Internationales Super-Wahljahr 2024.
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, die von KI gesteuert werden, bis Mitte 2024. mehr lesen 
Untersuchungskommission empfiehlt Neuwahlen  Port-au-Prince - Angesichts Haitis anhaltender Wahlkrise hat eine unabhängige Untersuchungskommission Neuwahlen ... mehr lesen
Der erste Wahlgang soll annuliert werden.
Noch 51 Prozent befürworten einen Verbleib in der EU.
Befürworter holen auf  London - Die Gegner eines Verbleibs ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten