Ureinwohner protestieren erfolgreich

Morales stoppt umstrittenes Strassenprojekt

publiziert: Samstag, 22. Okt 2011 / 13:13 Uhr
Evo Morales gibt dem Druck nach.
Evo Morales gibt dem Druck nach.

La Paz - Auf Druck von Ureinwohnern hat Boliviens Präsident Evo Morales den umstrittenen Bau einer Strasse durch einen Nationalpark im Amazonasgebiet gestoppt. Die geplante Strasse werde nicht durch den Nationalpark gebaut und der Schutz des Gebiets erhöht.

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Das kündigte Morales kurz vor einem Treffen mit Vertretern einer Gruppe von rund 2000 Ureinwohnern des Amazonasgebiets an. Diese waren am Mittwoch nach einem rund zweimonatigen Protestmarsch am Regierungssitz La Paz eingetroffen.

Das Strassenbauprojekt sollte zwei abgelegene Provinzen miteinander verbinden und hätte den Nationalpark in zwei Teile geteilt. Die Bevölkerung hatte in den vergangene Monaten grossen Druck auf Morales ausgeübt, das Vorhaben zu stoppen.

Der Marsch der Ureinwohner, die rund 600 Kilometer zu Fuss zurückgelegt hatten, fand breite Unterstützung in der Bevölkerung. Die Marschierer waren am Mittwoch begeistert in La Paz empfangen worden.

Morales' Entscheidung erhöht den Schutz des Nationalparks vor Bergbau und Abholzung und gibt der Polizei die Möglichkeit, Unbefugte aus dem Gebiet auszuweisen.

Die Bewohner des Amazonasgebiets hatten befürchtet, dass Angehörige der Quechua und Aymara, Boliviens grössten indigenen Bevölkerungsgruppen, mit dem Strassenbau das Amazonasgebiet besiedeln könnten. Insgesamt leben dort rund 50'000 Menschen, die drei verschiedenen Ureinwohner-Gruppen angehören.

 

(fkl/sda)

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