Mordprozess: Staatsanwalt fordert 15 Jahre für Mutter

publiziert: Mittwoch, 27. Mai 2009 / 21:56 Uhr

Lausanne - Weil sie ihren sechsjährigen Sohn in einer Badewanne ertränkt hat, soll eine Mutter für 15 Jahre ins Gefängnis. Das forderte der Staatsanwalt in einem Prozess in Lausanne. Er geht von Mord aus, die Verteidigung von Totschlag.

Der Staatsanwalt geht von Mord aus, die Verteidigung von Totschlag.
Der Staatsanwalt geht von Mord aus, die Verteidigung von Totschlag.
Die Mutter habe den Sechsjährigen getötet, um ihn seinem Vater zu entziehen, sagte Staatsanwalt Eric Cottier vor dem Strafgericht. Dieses Motiv und die darin enthaltene Rache qualifizierten die Tat als Mord. Die Angeklagte habe zum Tatzeitpunkt am 14. November 2007 keinen erweiterten Selbstmord geplant.

Cottier stufte die Aussagen der Angeklagten gleich nach der Tat für glaubwürdig ein. Sie sagte damals, sie habe den Hass von ihrem Mann auf den Sohn übertragen. Die Tat habe sie eine Woche im voraus geplant.

Für den Staatsanwalt ist die Angeklagte eine schlechte Ehefrau. Der Vater des Kindes trage am Drama keine Schuld. Die Vorwürfe gegen ihn wegen Seitensprüngen, Alkoholismus und Gewalttätigkeiten seien grundlos. Diese Äusserungen seien lediglich durch Rache und Hass bedingt.

Verminderte Zurechnungsfähigkeit

Die Anklage billige der Frau wie schon der psychiatrische Experte eine in geringem Mass verminderte Zurechnungsfähigkeit zu, sagte Cottier weiter. Sie sei sich der Tat bewusst gewesen. Nur ihr Wille sei wegen ihrer Borderline-Störung ein wenig beeinträchtigt gewesen.

Für den Experten schliessen sich der geplante erweiterte Selbstmord und die Rache am Mann nicht aus. Solche Motive könnten sehr wohl zusammen auftreten. Die heute 38-Jährige sei egozentrisch und stelle sich als Opfer dar. Für sie habe an allem der Vater schuld.

Patrick Stoudmann, der Anwalt des Vaters, erklärte, dieser habe alles getan, um seine Ehe zu retten. Trotzdem sei er von seinem Sohn getrennt worden. Es sei unerträglich, wenn die Angeklagte ihm nun die Verantwortung für die Tat zuschieben wolle.

(smw/sda)

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