Moskaus Eingreifen verstimmt EU und Japan

publiziert: Dienstag, 19. Sep 2006 / 18:15 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 19. Sep 2006 / 20:02 Uhr

Brüssel - Russlands Eingreifen in das milliardenschwere Öl- und Gasförderprojekt vor der sibirischen Insel Sachalin hat in Brüssel und Tokio zu Verstimmung geführt.

Russland müsse klar die Probleme benennen, forderte EU-Energiekommissar Andris Piebalgs.
Russland müsse klar die Probleme benennen, forderte EU-Energiekommissar Andris Piebalgs.
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Die Kommission fordert genaue Gründe für den Betriebsentzug für Shell. Russland müsse klar die Probleme benennen, die zum Entzug der Betriebslizenz für den britisch-niederländischen Shell-Konzern geführt hätten, forderte EU-Energiekommissar Andris Piebalgs. Das Moskauer Ministerium für Naturvorkommen hatte Shell die Lizenz am Montag entzogen.

Es verwies dabei auf die Generalstaatsanwaltschaft, die die umweltrechtlichen Genehmigungen einkassiert hatte. Piebalgs forderte, Shell müsse zumindest eine Frist eingeräumt werden, um die Probleme zu beheben.

Die russischen Umweltbehörden kündigten derweil eine Strafanzeige wegen Umweltzerstörung gegen das unter Führung von Royal Dutch Shell stehende Konsortium Sakhalin Energy angekündigt.

Bei dem Projekt Sachalin-2 im russischen Fernen Osten seien durch den Bau von Überlandpipelines Waldbestände im Wert von 11 Mio. Rubel zerstört worden, sagte der Leiter der russischen Umweltaufsicht, Oleg Mitwol, nach Angaben der Agentur Interfax in Moskau.

Noch schärfere Töne schlug Japan an: Die Sachalin-Frage drohe die russisch-japanischen Beziehungen nachhaltig zu belasten, warnte Regierungssprecher Shinzo Abe in Tokio. Der konservative Abe soll am Mittwoch zum neuen Ministerpräsidenten des Landes gewählt werden.

Weltweit grösstes private Öl- und Gasförderprojekt

An dem Sachalin-Projekt sind neben Shell (55 Prozent der Anteile) massgeblich auch die japanischen Unternehmen Mitsui (25 Prozent) und Mitsubishi (20 Prozent) beteiligt. Mit einem Investitionsvolumen von 20 Mrd. Dollar ist Sachalin II das weltweit grösste private Öl- und Gasförderprojekt. Europa und Japan erhoffen sich dadurch den Zugang zu neuen Rohstoffquellen.

Moskau machte seine Interessen derweil nur indirekt deutlich: Die ausländischen Investoren müssten zu «Kompromissen» bereit sein, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, German Gref. «Wir können nicht alle Vorschläge der Investoren hinsichtlich der Kostensteigerungen akzeptieren.»

Damit spielte Gref auf eine Ankündigung Shells aus dem vergangenen Jahr an. Im Juli 2005 hatte der Konzern die Verdopplung der Investitionen von zehn auf 20 Mrd. Dollar bis 2014 angekündigt. Gleichzeitig verschob der Konzern den voraussichtlichen Beginn der Flüssiggas-Förderung von 2007 auf 2008.

(smw/sda)

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