Der Dominator der voran
gegangen drei Rennen belegte Platz 3. In der 250-er-Klasse dagegen
wahrte der Japaner Daijiro Katoh seine Ungeschlagenheit in diesem
Jahr, bei den 125-ern kam Manuel Poggiali (San Marino) zu seinem
ersten Sieg.
Eine bessere Motivationsspritze im Hinblick auf seinen Heim-GP
vom übernächsten Sonntag in Mugello hätte sich Max Biaggi nicht
wünschen können. Der Römer, der den zuvor letzten Sieg beim
Saisonfinale 2000 in Australien errungen hatte und gestern seinen
50. 500-er-GP bestritt, kam wohl zweimal von der Strecke ab, blieb
am Ende aber gleichwohl unbehelligt. Hatte Biaggis Sieg nach den
Trainings, in denen er sich die Pole-Position gesichert hatte,
erwartet werden können, kam Checas 2. Rang überraschend. Der
sturzanfällige Spanier hatte in den ersten drei Saisonprüfungen
gerademal auf acht WM-Punkte gebracht. Letztmals stand er vor einem
Jahr in Mugello als ebenfalls Zweiter auf dem Podest.
Rossi vergab seine Chancen auf einen neuerlichen Erfolg schon
beim Start. «Da wäre mir fast der Motor abgestorben», erklärte
Rossi sein Malheur, das ihn von Startplatz 3 in den 9. Zwischenrang
zurückwarf. «Im Hinblick auf die Gesamtwertung bin ich dennoch
zufrieden.» Darf er auch sein, zumal er seinen Vorsprung auf den
ersten Verfolger, den Japaner Norifumi Abe (gestern Vierter), um
weitere drei auf 34 Punkte ausdehnte.
Harada zum drittenmal Zweiter
Das 250-er-Rennen beschränkte sich an der Spitze schnell einmal
auf einen Zweikampf. Tetsuya Harada war der Einzige, der die Pace
seines Landsmanns Daijiro Katoh mitzugehen vermochte. Bis zur
zweitletzten Kurve lag Harada sogar in Führung, musste sich am Ende
aber trotzdem zum drittenmal in dieser Saison mit Platz 2 zufrieden
geben. Demgegenüber setzte Katoh mit seinem insgesamt zehnten GP-
Triumph eine Serie fort, die es bei den 250-ern eine Ewigkeit nicht
mehr gegeben hat. In den Geschichtsbüchern muss bis ins Jahr 1966
zurückgeblättert werden, um eine solche Leistung zu finden; damals
war der legendäre Brite Mike Hailwood sogar in den ersten acht
Saisonrennen ungeschlagen geblieben.
Eine famose Leistung bot auch Marco Melandri. Der Italiener
sicherte sich trotz einer Schulterluxation, die er sich bei einem
Trainingssturz zugezogen hatte, den 3. Platz. An der Schulter hatte
sich am Samstag auch Katja Poensgen verletzt. Die Deutsche
verzichtete aber im Rennen auf einen Start.
Erster Gilera-Sieg seit 45 Jahren
Am spannendsten verlief die Prüfung in der Kategorie bis 125
ccm. Poggiali setzte sich nach einem packenden Dreikampf gegen
gegen den Italiener Mirko Giansanti und den überraschenden Spanier
Toni Elias durch. Der noch sieglose Giansanti belegte bereits zum
achtenmal Platz 2, Elias wies einen 8. Rang als bisheriges
Bestergebnis aus. Poggiali bescherte der Motorrad-Marke Gilera in
der Achtelliter-Klasse den erst zweiten Sieg. Den bislang einzigen
hatte vor 45 Jahren (!) im Grand Prix von Deutschland ein Italiener
namens Romolo Ferri eingefahren. Gilera ist in der Strassen-WM
erstmals seit 1993 (250 ccm) wieder mit von der Partie. Die
Motorräder von Gilera sind faktisch identisch mit denjenigen der
von Piaggio aufgekauften Firma Derbi.
Nicht in den Kampf um die Spitzenplätze konnten die beiden WM-
Führenden eingreifen. Der Japaner Masao Azuma wurde nur Achter,
verteidigte aber dennoch seine Leaderposition erfolgreich. Azumas
Landsmann Youichi Ui, der in den Tagen zuvor die Trainings klar
dominiert hatte, musste sich sogar mit dem 11. Rang begnügen und
fiel im Gesamtklassement vom 2. auf den 4. Platz zurück.
(kil/sda)