Motorrad: GP Italien - WM-Punkt für Lüthi

Lüthi konnte in der letzten Runde von den Stürzen der beiden Aprilia-Fahrer Casey Stoner (Au) und Steve Jenkner (De) profitieren, die im spannenden Kampf einer Siebner-Spitzengruppe um den Sieg aneinander gerieten. "Dieser eine Punkt ist eigentlich mehr, als was ich nach meinem doch recht schweren Sturz am Freitag habe erwarten können", sagte Lüthi.

Denn noch im Abschlusstraining am Samstagnachmittag kam er nicht wie gewünscht auf Touren, fuhr der 16-jährige Berner gehemmt. "Erst im Warm-up vor dem Rennen habe ich mich im Kopf wieder frei gefühlt", erklärte Lüthi.

Lüthi konnte sich am Renntag wie schon in allen vier Grands Prix der Saison deutlich steigern. Der Honda-Fahrer verbesserte sich vom 21. Trainingsrang - trotz verpatzter Startrunde und dem zwischenzeitlichen Rückfall auf Position 25 - um sechs Plätze. In der WM-Wertung fiel Lüthi aber trotzdem vom elften auf den 14. Rang zurück.

In Mugello, wo er zuvor noch nie über einen sechsten Rang hinauskam, kam der Einheimische Lucio Cecchinello in seinem bereits 137. Rennen der Achtelliterklasse zum siebten GP-Sieg.

Der 33-Jährige, der in seinem Aprilia-Rennstall gleichzeitig auch Teamchef ist, schloss mit seinem zweiten Saisonsieg (nach Jerez) im Gesamtklassement mit 91 Punkten zu Daniel Pedrosa auf. Der spanische Honda-Fahrer, der heuer ebenfalls schon zweimal gewann, klassierte sich in Italien als Zweiter.

Italienischer Dreifacherfolg

Lagen die fünf schnellsten MotoGP-Fahrer im Training nur gerade eine Zehntelsekunde auseinander -- so knapp wie noch nie zuvor in der höchsten GP-Klasse -, ergaben sich im Rennen wieder deutlichere Abstände.

Der souveräne WM-Leader Valentino Rossi konnte sich in der 15. (von 23) Runden leicht absetzen und fuhr solo zu seinem 53. GP-Sieg. In den letzten elf Rennen klassierte er sich jeweils auf dem Podest.

Der 24-jährige Ausnahmekönner sorgte für den 151. italienischen Erfolg in der Königsklasse, womit die Südeuropäer in dieser Kategorie die alleinige Führung vor den USA (150 Siege) übernahmen.

Mit Loris Capirossi, der seine Ducati nach drei Ausfällen in Serie erst zum zweiten Mal ins Ziel brachte, und dem WM-Zweiten Max Biaggi (32 Punkte hinter Rossi) präsentierte sich das Podium fest in italienischer Hand. Der Spanier Sete Gibernau, Erster in Le Mans (Fr) und Welkom (SA), wurde nur Siebter.

Souveräner Sieger in der Viertelliterklasse wurde der WM-Führende Manuel Poggiali aus San Marino, der seine Aprilia-Markenkollegen Fonsi Nieto (Sp) und Franco Battaini (It) um über 20 Sekunden distanzierte.

Mugello. Grand Prix von Italien

125 ccm (20 Runden à 5,245 km = 104,9 km): 1. Lucio Cecchinello (It), Aprilia, 40:01,738 (157,236 km/h). 2. Daniel Pedrosa (Sp), Honda, 0,730 zurück. 3. Pablo Nieto (Sp), Aprilia, 0,801. 4. Andrea Dovizioso (It), Honda, 0,810. 5. Alex De Angelis (San Marino), Aprilia, 1,454. 6. Youichi Ui (Jap), Aprilia, 7,656. 7. Stefano Perugini (It), Aprilia, 7,702. -- Schnellste Runde: Gino Borsoi (It/5.), Aprilia, in 1:58,969 (158,713 km/h). -- 38 Fahrer gestartet, 31 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Steve Jenkner (De), Aprilia (Sturz). -- WM-Stand (5/16): 1. Cecchinello und Pedrosa, je 91. 3. Dovizioso 67. 4. Jenkner 60. 5. Perugini 54. 6. Ui 51. Ferner: 14. Lüthi 19.

250 ccm (20 Runden = 104,9 km): 1. Manuel Poggiali (San Marino), Aprilia, 38:40,038 (162,773 km/h). 2. Fonsi Nieto (Sp), Aprilia, 22,445. 3. Franco Battaini (It), Aprilia, 23,446. 4. Roberto Rolfo (It), Honda, 24,432. 5. Sylvain Guintoli (Fr), Aprilia, 31,679. 6. Toni Elias (Sp), Aprilia, 39,837. -- Schnellste Runde: Randy de Puniet (Fr/8.), Aprilia, in 1:54,994 (164,199 km/h). -- 22 Fahrer gestartet, 19 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. De Puniet (Sturz). -- WM-Stand (5/16): 1. Poggiali 88. 2. Rolfo 69. 3. Elias 68. 4. Nieto 61. 5. De Puniet 56. 6. Battaini 48.

MotoGP (23 Runden = 120,635 km/h): 1. Valentino Rossi (It), Honda, 43:28,008 (166,520). 2. Loris Capirossi (It), Ducati, 1,416. 3. Max Biaggi (It), Honda, 4,576. 4. Makoto Tamada (Jap), Honda, 13,210. 5. Shinya Nakano (Jap), Yamaha, 13,411. 6. Tohru Ukawa (Jap), Honda, 13,666. 7. Sete Gibernau (Sp), Honda, 14,253. -- Schnellste Runde: Capirossi (20.) in 1:52,623 (167,656 km/h). -- 23 Fahrer gestartet, 16 klassiert. -- Ausgeschieden: u.a. Alex Barros (Br), Yamaha (Sturz); Troy Bayliss (Au), Ducati (Sturz). -- WM-Stand (5/16): 1. Rossi 115. 2. Biaggi 83. 3. Gibernau 72. 4. Barros 46. 5. Ukawa 42. 6. Bayliss 40. 7. Capirossi 36.

(bsk/Si)